Die deutschen Stadtwerke fordern von den potenziellen Jamaika-Partnern die Gründung eines Infrastrukturministeriums. "Wir brauchen in der neuen Bundesregierung eine Bündelungsfunktion beim Thema Infrastruktur", sagte Michael Ebling (SPD), Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) und Mainzer Oberbürgermeister, der "Berliner Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Es müsse Planungssicherheit beim Ausbau Breitband- und der Stromverteilnetze geben.
Ansonsten könnten die komplexen Aufgaben nicht gestemmt werden. "Wir müssen die Dinge zusammen denken. Und wir hätten dann auch Förderprogramme unter einem Dach", sagte der Präsident des Verbandes, in dem sich die Stadtwerke organisiert haben. Für Ebling haben dabei schnelle Internetanschlüsse eine zentrale politische Bedeutung: "Die Digitalisierung ist der Lackmustest, ob wir auch im Großen gleiche Lebensbedingungen in Stadt und Land erreichen können. Wir dürfen den ländlichen Raum nicht weiter abhängen." Der VKU-Präsident geht daneben davon aus, dass sich mit mehr Elektromobilität und der Ausweitung der erneuerbaren Energien die Anforderungen an die regionalen Stromverteilnetze erhöhen, die weitgehend von Stadtwerken betrieben werden. "Wir müssen deshalb die Verteilnetze weiter ausbauen. Auch da brauchen wir Rahmenbedingungen, die die milliardenschweren Investitionen in die Zukunft ermöglichen", sagte Ebling der Zeitung.