Nach Todesurteil: Union fordert Maßnahmen gegen Iran

Politik Iran Justiz Weltpolitik


Nach Todesurteil: Union fordert Maßnahmen gegen Iran

27.04.2023 - 18:58 Uhr

Nach Todesurteil: Union fordert Maßnahmen gegen Iran Nach Todesurteil: Union fordert Maßnahmen gegen Iran Politik
über dts Nachrichtenagentur

Nach der Bestätigung des Todesurteils gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd im Iran, ruft die Union die Bundesregierung auf, schärfere Maßnahmen zu ergreifen. Eine Strategie der Bundesregierung fehle völlig, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Dorothee Bär (CSU), der "taz" (Freitagsausgabe). "Es besteht akuter Handlungsbedarf."

Bär hatte die Tochter Sharmahds, Gazelle Sharmahd, vor wenigen Wochen getroffen. "Wir dürfen nicht einfach hinnehmen, dass ein deutscher Staatsbürger entführt wird und nun im Iran hingerichtet werden soll." Der Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz hatte für Sharmahd eine Patenschaft übernommen und seine Tochter in den USA und in Berlin getroffen.

Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen äußerte sich ähnlich. "Als deutscher Staatsbürger müssen Sharmahd und seine Familie sich darauf verlassen können, dass die Bundesregierung alles in ihrer Macht Stehende unternimmt, um seine Freilassung zu erreichen", sagte Röttgen der "taz". Dass Bundesaußenministerin Annalena Baerbock den deutschen Botschafter in Iran von einer Dienstreise zurückbeordert hatte, um bei den iranischen Behörden zu intervenieren, reiche nicht aus.

Baerbock hatte via Twitter den Iran aufgefordert, das "willkürliche Urteil unverzüglich rückgängig zu machen". Aus dem Auswärtigen Amt heißt es, dass der iranische Botschafter am Donnerstagmorgen einbestellt worden war. Zeitgleich soll der deutsche Botschafter in Teheran bei den iranischen Behörden gegen die Bestätigung des Todesurteils von Jamshid Sharmahd protestiert haben. <P>Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Luise Amtsberg (Grüne) erklärte, dass sich die Bundesregierung für den deutschen Staatsbürger Jamshid Sharmahd auf höchster Ebene und in zahlreichen bilateralen Gesprächen einsetze. "Dass das iranische Regime trotz des internationalen Drucks und den klaren Forderungen der Bundesregierung an dem willkürlichen Todesurteil eines Deutsch-Iraners festhält, ist schockierend und zutiefst menschenverachtend", sagte Amtsberg. "Ich fühle mit Jamshid Shamahds Tochter Gazelle, die seit zwei Jahren mutig und laut um Gerechtigkeit für ihren Vater kämpft. Jede Sekunde ihrer Angst ist ungerecht und unerträglich."

Facebook Twitter Xing Linkedin

Ähnliche Artikel

Folgende Artikel aus dem Thema Politik könnten Sie auch interessieren


Neuen Kommentar schreiben

Um einen Kommentar schreiben zu können,
müssen Sie angemeldet sein.


Kommentare zu "Nach Todesurteil: Union fordert Maßnahmen gegen Iran"

Es sind noch keine Kommentare zu
"Nach Todesurteil: Union fordert Maßnahmen gegen Iran"
vorhanden.