UBA prüft Aufnahme der Landwirtschaft in Emissionshandel

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UBA prüft Aufnahme der Landwirtschaft in Emissionshandel

24.04.2024 - 01:08 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

In der Debatte um den Umbau der Tierhaltung in Deutschland hebt das Umweltbundesamt die Bedeutung der Landwirtschaft für den Klimaschutz hervor. "Wirksamer Klimaschutz in der Landwirtschaft ist ohne eine schrittweise Reduzierung der Tierzahlen nicht möglich", sagte UBA-Präsident Dirk Messner der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Messner empfiehlt, einen Fahrplan zu entwickeln, wie viele Nutztiere in Deutschland künftig noch vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele gehalten werden können. Dies würde auch für Landwirte Planungssicherheit bedeuten.

Der UBA-Präsident verwies allerdings darauf, dass es nicht nur darum gehen könne, weniger Schweine oder Rinder in Deutschland zu halten. "Gleichzeitig muss auch der Konsum tierischer Produkte weiter sinken, wenn wir die Klimaziele in der Landwirtschaft erreichen wollen." Ansonsten werde das Fleisch aus dem Ausland importiert, das nicht mehr in Deutschland produziert wird. Sowohl Gesundheits- als auch Klimaforschung seien sich darin einig, "dass ein geringerer Fleischkonsum sowohl Menschen als auch der Umwelt guttut", sagte der UBA-Präsident. Vor diesem Hintergrund spricht sich Messner für eine Mehrwertsteuer-Erhöhung von derzeit sieben auf 19 Prozent bei tierischen Lebensmitteln aus und zugleich eine Absenkung bei pflanzlichen Lebensmitteln.

Er verwies darauf, dass zuletzt die sogenannte Zukunftskommission Landwirtschaft einen vergleichbaren Vorschlag gemacht hatte. Der Kommission gehören verschiedenste Interessenvertreter an - von der Landwirtschaft bis hin zum Umweltschutz. Der UBA-Präsident sagte außerdem: "Wir prüfen aktuell außerdem, ob und unter welchen Bedingungen die Landwirtschaft zukünftig in den Emissionshandel mit einbezogen werden sollte." Die zu erwartende Verteuerung von Fleischprodukten in Supermärkten werde Kaufentscheidungen im Sinne des Klimas und der Gesundheit beeinflussen.

Die Aufschläge würden zwar spürbar, aber nicht exorbitant sein. "Die sozialen Wirkungen müssen aber berücksichtigt werden, etwa durch öffentlich unterstützte klima- und gesundheitsförderliche Kantinenangebote in Kitas, Schulen oder Altenheimen", schlug Messner vor.

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