Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, hat sich nach der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu einer Corona-Testpflicht für Einreisende aus China skeptisch gezeigt. Eine solche Testpflicht könne nur dann sinnvoll sein, wenn sie europaweit gelte, sagte Gaß der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). "Allein durch Gabelflüge würde sie sonst konterkariert."
Die Infektionszahlen aus China sei aber "erschreckend und bergen auch die Gefahr von Mutationen", fügte er hinzu. "Wir haben in den vergangenen drei Jahren aber auch gesehen, dass Testpflichten die weltweite Verbreitung von Mutationen meist nur verzögern konnten", so Gaß. "Es geht natürlich bei allen Maßnahmen immer um Nachvollziehbarkeit und Stringenz. Wenn wir in unserem eigenen Land die Maßnahmen aufrechterhalten, bis die schlimmste Phase des Winters vorbei ist, sollten wir auch das Mittel der Testpflicht als Mittel des Monitorings nutzen", sagte Gaß.
"Für die Mutationsüberwachung halte ich aber Abwasseruntersuchung und Sequenzierung für wichtiger", so der DKG-Chef.