Klimaforscherin beklagt Stillstand in deutscher Verkehrspolitik

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Klimaforscherin beklagt Stillstand in deutscher Verkehrspolitik

26.09.2019 - 11:20 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die Klimaforscherin Brigitte Knopf hat einen langen Stillstand in der deutschen Verkehrspolitik beklagt und Schweden als Vorbild für ein funktionierendes CO2-Steuer-Modell herangezogen. "In Schweden hat man die historische Verbindung von Wirtschaftswachstum und Emissionswachstum entkoppelt", sagte die Klimaforscherin dem Nachrichtenportal T-Online. "Emissionen sinken heute, das Wirtschaftswachstum wird beibehalten."

Schweden hatte 1991 den mit Abstand höchsten CO2-Preis der Welt beschlossen - heute liegt er bei rund 110 Euro pro Tonne Kohlendioxid. Die Bundesregierung beschloss vor Kurzem hingegen einen CO2-Preis in Höhe von 10 Euro. "In Schweden sind die Emissionen im Verkehrs- und Wärmesektor seit 2005 um 28 Prozent gesunken", sagte Knopf. "In Deutschland ist dagegen im Verkehrssektor seit 1990 gar nichts passiert." Dass die Schweden die finanzielle Belastung durch die hohen CO2-Preise akzeptieren, sei eine Mentalitätsfrage: "Wo Bürger großes Vertrauen in ihren Staat haben, sind auch die CO2-Preise hoch - vor allem in Skandinavien." Bei einer anderen klimapolitischen Maßnahme scheint die Bundesregierung im Zuge des Klimapaketes umzudenken: Das Ministerium für Wirtschaft und Energie prüft die Förderung der Wasserstofftechnologie. In den letzten Jahren hatte sich das Ministerium gegen den Treibstoff als Alternative zu fossilen Brennstoffen ausgesprochen, die Produktionskosten für Wasserstoff würden zu viel Energie kosten. Nun gab es offenbar einen Paradigmenwechsel: "Die Kosten von Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien sind aktuell noch sehr hoch. Dennoch wollen wir uns diese Option für die Zukunft offen halten: Für den Klimaschutz, aber auch als Chance für unsere Industrie", teilte das Wirtschaftsministerium auf Anfrage des Nachrichtenportals mit. "Das Wirtschafts-, Verkehrs- und Bildungsministerium erarbeiten derzeit eine Wasserstoffstrategie. Diese soll Ende des Jahres dem Kabinett vorgelegt werden."

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