Verbraucherministerium verteidigt Erstattungspraxis von Airlines

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Verbraucherministerium verteidigt Erstattungspraxis von Airlines

27.06.2020 - 08:30 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Staatssekretär im Bundesverbraucherschutz-Ministerium, Christian Kastrop, hat Verständnis für Airlines geäußert, die die Kosten für in der Coronakrise gestrichene Flüge verzögert erstatten. Die EU-Fluggastrechte-Verordnung, die bei krisenbedingt annullierten Flügen eine Kostenerstattung binnen sieben Tagen verlangt, habe "Einzelfälle und nicht den Zusammenbruch eines gesamten Markts im Blick" gehabt, sagte Kastrop dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Daher benötigten die Luftfahrtunternehmen derzeit wegen der Vielzahl der geltend gemachten Forderungen sowie der krisenbedingten Einschränkungen bei den Unternehmen "mehr Zeit als durch die EU-Fluggastrechte-Verordnung vorgegeben".

Forderungen, wonach die Rückzahlung der Kundengelder eine Bedingung für jede staatliche Hilfe für Fluggesellschaften werden solle, wies der Staatssekretär zurück. "Das sollte man in dieser Ausnahmesituation nicht pauschal fordern", so Kastrop. Denn die Liquiditätsprobleme der Luftfahrtunternehmen beruhten auch auf den zu erfüllenden Erstattungsansprüchen in der Krise, die jetzt in großer Zahl geltend gemacht würden. "Die staatlichen Hilfen dienen der Aufrechterhaltung der Liquidität der Luftfahrtunternehmen." Auch, dass viele Verbraucher immer noch auf die Erstattung ihrer Vorauszahlungen etwa für ausgefallene Reisen warten müssen, hält Kastrop für nachvollziehbar. "Vielen Reiseunternehmen droht die Insolvenz, wenn sie die Vorauszahlungen ihrer Kundinnen und Kunden sehr schnell zurückzahlen müssen", sagte der Staatssekretär. Man müsse in der aktuellen Ausnahmesituation einen vernünftigen Ausgleich finden zwischen dem Interesse Menschen auf Erstattung ihrer Vorauszahlungen und den existenziellen Nöten der Reisebranche. "Niemandem ist gedient, wenn alle betroffenen Reisenden ihre Anzahlung zurückerhalten wollen und die Reiseunternehmen infolgedessen pleitegehen." Es gehe ja hier auch um Arbeitsplätze und dann bekäme am Ende niemand sein Geld wieder.

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