Steigenberger-Chef kritisiert Hotelsteuer der SPD

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Steigenberger-Chef kritisiert Hotelsteuer der SPD

01.06.2019 - 14:00 Uhr

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Der Chef der Hotelgruppe Deutsche Hospitality (Steigenberger Hotels), Thomas Willms, hat die Steuerpläne der SPD für seine Branche scharf kritisiert. Nach den Plänen von Arbeitsminister Hubertus Heil und Finanzminister Olaf Scholz soll auf Übernachtungen künftig wieder der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent erhoben werden, statt des bislang geltenden Satzes von sieben Prozent. Mit Hilfe der Mehreinnahmen wollen die Sozialdemokraten die sogenannte Grundrente finanzieren.

"Langfristig schlägt die Steuererhöhung auf die Investitionsbereitschaft in Deutschland durch - und das ärgert mich", sagte Willms der "Welt am Sonntag". Dank des reduzierten Mehrwertsteuersatzes hätten Hotels und Herbergen in Deutschland überfällige Investitionen tätigen und so mit den europäischen Wettbewerbern Schritt halten können. Zugleich seien auch Zehntausende Arbeitsplätze entstanden. "In 26 von 28 EU-Staaten gilt ein reduzierter Steuersatz für die Hotellerie", sagte Willms. "Schert Deutschland da aus, wird der seit zehn Jahren anhaltende Boom der Branche hierzulande ausgebremst." Im Fall einer Steueranhebung drohe bei Übernachtungen ein Preisaufschlag von zwölf Prozent. Nicht jeder Betrieb könne das aufgrund des Wettbewerbs auf die Kunden abwälzen, sagte Willms. Schließlich sei die Hotellerie "mit den seit Jahren sinkenden Renditen keine Branche, die Geld druckt". Der Plan zur Steueranhebung trifft die Hotelgruppe Deutsche Hospitality mitten in einer Expansion. "Wir haben 90 Jahre für die ersten 90 Häuser gebraucht", sagte Willms. "Jetzt wollen wir innerhalb von fünf Jahren auf 250 Hotels verdoppeln." Neben neuen Häusern der Marken Jaz in the City, IntercityHotel, Maxx und Zleep in einer Vielzahl von Ländern stehen aufwendige Erneuerungen des "Steigenberger Grandhotels" auf dem Petersberg und des Steigenberger-Gründungshotels "Europäischer Hof" in Baden-Baden auf dem Programm. Auf die laufenden Investitionen hätten die Steuerpläne der SPD allerdings keine Auswirkungen mehr.

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