Standard-Chartered-Chef warnt vor Konjunktureinbruch in den USA

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Standard-Chartered-Chef warnt vor Konjunktureinbruch in den USA

24.07.2017 - 08:27 Uhr

Standard-Chartered-Chef warnt vor Konjunktureinbruch in den USA Standard-Chartered-Chef warnt vor Konjunktureinbruch in den USA Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

Der Vorstandschef der britischen Großbank Standard Chartered, Bill Winters, hat vor einem möglichen Konjunktureinbruch in den USA gewarnt. "Die Situation ist sicherlich prekär", sagte Winters dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe). "Die USA sind schon sehr weit im Konjunkturzyklus fortgeschritten und müssten statistisch gesehen eigentlich auf eine Abkühlung zusteuern."

Eine derartige Abkühlung sei allerdings durch die sehr niedrigen Zinsen und die Wachstumsrhetorik der neuen Regierung für einige Zeit hinausgezögert worden, ergänzte der ehemalige JPMorgan-Banker, der seit 2015 Standard Chartered steuert. "Was heißen könnte, dass eine Korrektur, wenn sie denn kommt, deutlich ausfallen könnte." Zum geplanten Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union sagte Winters, er hoffe auf einen sehr weichen Brexit, der es Großbritannien erlauben würde, so weit wie möglich am Binnenmarkt teilzuhaben. "Das mag heute beinahe utopisch klingen, aber es wäre die beste Lösung für alle Beteiligten." Standard Chartered hatte vor einigen Wochen als eine der ersten Großbanken angekündigt, wegen des Brexits ihre Europazentrale in Frankfurt aufzubauen. "Am Ende lief es darauf hinaus, dass wir eine Entscheidung unter der Annahme treffen mussten, dass es zu einem harten Brexit kommt, also zum Worst Case", sagte Winters. "Was für uns heißen würde, dass wir in Kontinentaleuropa einen Ableger mit einer eigenen Banklizenz brauchen." "Die Banken brauchen die vollen zwei Jahre, in denen die EU und Großbritannien über den Brexit verhandeln, um sich darauf vorzubereiten. Wir haben also keine Zeit abzuwarten, sondern müssen handeln, ohne zu wissen, wie das Endergebnis aussehen wird", ergänzte der Bankchef.

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Kommentare zu "Standard-Chartered-Chef warnt vor Konjunktureinbruch in den USA"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von PurpleColumbine
24.07.2017 20:46 Uhr

Man könnte jetzt gemein sein und sagen, daß die Amerikaner Trump gewählt haben. Nein, ganz so einfach ist das nicht. Hillary hatte die meisten Stimmen. Aber das Wahlsystem der US ist absolut überholungsbedürftig.

Kommentar von GoldSaver
24.07.2017 11:01 Uhr

Der Einbruch in den USA wird kommen, das ist sicher. Und ich denke es wird nicht mehr allzulange dauern.

Ein weicher Brexit? Das denke ich weniger, er mag es hoffen und sich wünschen, aber ich glaube nicht, das es so passieren wird.

Kommentar von Freddie32
24.07.2017 08:34 Uhr

Hinausgezögert bedeutet natürlich das der schrecken nur noch auf sich warten lässt.
Da muss natürlich gehandelt werden und gegen gesteuert werdne so das mehr festigkeit vorhanden ist.