Sozialverband VdK: Krankheit darf keine "Armutsfalle" sein

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Sozialverband VdK: Krankheit darf keine "Armutsfalle" sein

27.04.2017 - 08:29 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Sozialverband VdK fordert eine weitere Verbesserung der Erwerbsminderungsrenten über die bisherigen Pläne hinaus, damit Krankheit nicht für immer mehr Menschen zur "Armutsfalle" werde. "Die Regierungskoalition will die Zurechnungszeit bis 2024 in sieben Minischritten anheben. Das bedeutet erst im Jahr 2024 für Neurentner ein Plus von etwa 50 Euro im Monat", sagte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).

Die Betroffenen benötigten das Rentenplus aber jetzt und in einem Schritt. Ändern wird sich nach den Worten von Mascher auch nichts "an der Tatsache, dass die durchschnittliche Rente immer noch unter der Grundsicherungsschwelle liegen wird". Die VdK-Präsidentin verlangte zugleich, Verbesserungen müssten für alle gelten, nicht nur für Neu-, sondern auch für Bestandsrentner. Der Bundestag berät an diesem Freitag über verbesserte Renten bei verminderter Erwerbsfähigkeit. Dazu werden die sogenannten Zurechnungszeiten geändert und Erwerbsgeminderte langfristig so gestellt, als ob sie drei Jahre länger als bisher gearbeitet hätten. Mascher kritisierte, die weiterhin drohenden Abschläge von bis zu 10,8 Prozent bei Erwerbsminderungsrenten seien systemwidrig und müssten ersatzlos gestrichen werden. Sie betonte, die für die Altersrente angewandten Abschläge bei vorgezogener Rente passten nicht zu Erwerbsminderungsrenten: "Die vorzeitige Inanspruchnahme einer Altersrente beruht auf freier Entscheidung. Bei einer Erwerbsminderungsrente hat der Betroffene aber keine Wahl." Es sei keine freiwillige Entscheidung, wegen einer Krankheit oder eines Unfalls aus dem Berufsleben auszuscheiden.

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Kommentare zu "Sozialverband VdK: Krankheit darf keine "Armutsfalle" sein"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von Maschine
27.04.2017 12:40 Uhr

Das ist eine richtige Forderung der VdK: Viele Menschen sind geistig oder körperlich behindert ,sind ausgebrannt oder leiden an Depressionen. Aber darauf wird ja keine Rücksicht genommen. Ihnen wird etwas aufgedrückt wozu sie nicht in der Lage sind. Dann wird aber ganz schnell ein Bescheid raus geschickt und Leistungen gekürzt. Aber um einen positiven Antrag auf z.B Erwerbsminderungsrente zu bekommen,kämpfen viele etliche Jahre.

Kommentar von Eckhard
27.04.2017 09:27 Uhr

Leider zählt man in unserem Staat nicht mehr wenn man krank oder behindert ist. Man wird zu allen möglichen Sachen gezwungen, aber geholfen wird einem nicht. Der Mensch steht auf einmal alleine da. Eine Sozialpolitik, die so nicht weitergehen kann.