Angesichts anhaltender islamistischer Terrorgefahr fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) einen intensiveren Austausch zwischen internationalen Nachrichtendiensten: "Nur im engen Zusammenspiel der Geheimdienste können wir Terrorpläne frühzeitig aufdecken. Der Schengen-Raum darf nicht nur für Freiheiten stehen, er muss auch den grenzüberschreitenden Austausch sicherheitsrelevanter Informationen beinhalten", sagte der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Donnerstagsausgabe). Am vergangenen Dienstag hatte die Bundesanwaltschaft einen Syrer in Schwerin wegen der konkreten Planung eines islamistisch motivierten Bombenanschlags verhaften lassen.
Am Mittwoch erließ ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof Haftbefehl. Der entscheidende Hinweis kam von einem ausländischen Geheimdienst. Olaf Knöpken, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) in Mecklenburg-Vorpommern, sieht einen Strategiewechsel in der islamistischen Terrorszene. "Wir beobachten einen Wandel. Die Terroristen konzentrieren sich weniger auf Großstädte und dafür mehr auf die Provinz. Dort rücken weiche Ziele zunehmend in den Fokus", sagte Knöpken. Der Gewerkschafter forderte, Wochenmärkte, Weihnachtsmärkte und Verkehrsknotenpunkte intensiver durch Streifenpolizisten absichern zu lassen. Sicherheitsbehörden sind sich sicher, dass der verdächtige Syrer auf möglichst viele Tote hoffte.