Politikwissenschaftler: Die Bundeswehr lockt Rechtsextreme an

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Politikwissenschaftler: Die Bundeswehr lockt Rechtsextreme an

05.05.2017 - 11:12 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Kölner Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge sieht im Bundeswehr-Skandal um den mutmaßlichen Rechtsterroristen Franco A. ein strukturelles Problem. Es gebe "geistige Verbindungslinien" zwischen militärischen und rechtsextremen Werten wie Kameradschaft, Korpsgeist, Ehre, Treue und Gehorsam, sagte der Rechtsextremismus- und Armutsforscher der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). "Alles was die Bundeswehr jungen Männern bietet, wird im rechtsextremen Spektrum geschätzt."

Die Bundeswehr locke Menschen an, "die sich in hierarchischen und autoritären Strukturen wohlfühlen". Dies wirke sich auch auf die internen Kontrollmechanismen aus. "Solche Personen sind nicht stark beunruhigt, wenn sie auf nationalistische Parolen treffen, und reagieren weniger konsequent darauf als andere - selbst wenn sie derartige Ansichten nicht teilen", sagte Butterwegge. Franco A. hatte 2014 eine Masterarbeit verfasst, in der nach Angaben des Verteidigungsministeriums "klares völkisches Gedankengut dargelegt worden ist". Auch weiteren Hinweisen auf eine rechte Gesinnung sei nicht konsequent nachgegangen worden. Für Butterwegge, der im Februar als Kandidat der Linken für das Amt des Bundespräsidenten angetreten war, hat der Wegfall der Wehrpflicht diese Strukturen weiter begünstigt. "Eigentlich sollte die Bundeswehr ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung sein. Seit sie zur Berufsarmee geworden ist, gelingt ihr das immer weniger." Als Armee eines demokratischen Staates müsse die Truppe "zusehen, dass sie nicht von Rechtsextremen und Militaristen unterwandert wird".

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Kommentare zu "Politikwissenschaftler: Die Bundeswehr lockt Rechtsextreme an"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
06.05.2017 12:42 Uhr

Politikwissenschaftler: Die Bundeswehr lockt Rechtsextreme an

Der sogenannte "Politikwissenschaftler" versucht hier zwar deutlich und klar zu machen, dass das Militär für Rechtsextreme ein idealer Platz ist und er legt scheinbar zutreffende Argumente vor, doch ich halte seine Meinung für falsch.
Wäre es wirklich so, wären sicher schon eher und mehr Vorfälle dieser Art aufgetreten. Das Militär mag zwar ähnliche Werte verfolgen, doch es gibt da deutliche Unterschiede und beim Militär hat Rechtsextremismus einfach keinen Platz. Daher musste der jüngste Täter ja auch ein doppeltes Leben führen.

Kommentar von Eckhard
05.05.2017 13:27 Uhr

Das ist doch Blödsinn. Nur weil jetzt ein Soldat auf Abwegen war heißt das doch noch lange nicht, das die Bundeswehr das bietet was Rechtsextreme lieben und schätzen. Die Bundeswehr steht und stand schon immer um unser Land zu schützen und natürlich steht dort Kameradschaft ganz hoch.
Wenn das so wäre wie Herr Christoph Butterwegge behauptet, wäre das in den Polizeikasernen auch so.