Özoguz warnt vor pauschaler Kritik an Deutsch-Türken

Politik Türkei Wahlen Integration


Özoguz warnt vor pauschaler Kritik an Deutsch-Türken

17.04.2017 - 16:27 Uhr

Özoguz warnt vor pauschaler Kritik an Deutsch-Türken Özoguz warnt vor pauschaler Kritik an Deutsch-Türken Politik
über dts Nachrichtenagentur

Integrations-Staatsministerin Aydan Özoguz (SPD) hat davor gewarnt, die in Deutschland lebenden Türken wegen ihres Abstimmungsverhaltens beim Referendum pauschal zu kritisieren. "Unter dem Strich haben nur etwa 14 Prozent aller hier lebenden Deutsch-Türken mit Ja gestimmt", sagte Özoguz der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Das ist klar nicht die Mehrheit. Das muss man mal zur Kenntnis nehmen."

Die Politikerin wies darauf hin, dass die meisten Deutsch-Türken gar nicht zur Wahl gegangen seien. Das Auftreten von Nationalisten unter Migranten sei darüber hinaus "keine Besonderheit der Deutsch-Türken, so wenig es uns gefallen kann", sagte Özoguz. Das gebe es unter allen Migrantengruppen auch in anderen Ländern. Die Staatsministerin rief zur "Mäßigung" in der Debatte darüber auf. "Man kann das kritisieren, auch hart, aber man darf nicht immer wieder so tun, als kämen diese Menschen von einem anderen Stern." Forderungen aus der Union, die EU-Beitrittsgespräche zu stoppen, lehnte Özoguz ab. "Noch bevor ein amtliches Ergebnis vorliegt, ist jede derartige Forderung überzogen und verfrüht." Zudem müsse abgewartet werden, "was Erdogan mit der neuen Machtfülle macht". Das Präsidialsystem allein sei kein Ausschlussgrund. "Die Frage ist, wie es weiter geht. Die Einführung der Todesstrafe ist klar eine rote Linie", so die Staatsministerin.

Facebook Twitter Xing Linkedin

Ähnliche Artikel

Folgende Artikel aus dem Thema Politik könnten Sie auch interessieren


Neuen Kommentar schreiben

Um einen Kommentar schreiben zu können,
müssen Sie angemeldet sein.


Kommentare zu "Özoguz warnt vor pauschaler Kritik an Deutsch-Türken"

Insgesamt 1 Kommentar vorhanden


Kommentar von GoldSaver
18.04.2017 12:11 Uhr

Özoguz warnt vor pauschaler Kritik an Deutsch-Türken

Klar sollte man immer die Fakten sehen und nicht jeden grundsätzlich wegen etwas verurteilen.
Klar ist es nun auch kein Grund die EU-Verhandlungen abzubrechen, bevor Erdogan die Todesstrafe eingeführt hat oder etwas ähnliches unternimmt.
Wenn dann hätte man bereits vorher die Verhandlungen abbrechen müssen, nur weil jetzt diese Wahl so ausgegangen ist, wäre schon etwas "merkwürdig".

Ich hätte es klar bevorzugt, wenn die Verhandlungen bereits beendet wurden wären.