Neue Videoformate von ARD und ZDF bei Youtube stoßen auf Kritik

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Neue Videoformate von ARD und ZDF bei Youtube stoßen auf Kritik

16.04.2017 - 07:00 Uhr

Neue Videoformate von ARD und ZDF bei Youtube stoßen auf Kritik Neue Videoformate von ARD und ZDF bei Youtube stoßen auf Kritik Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

Die neuen Videoangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf digitalen Plattformen wie Youtube stoßen auf Kritik von Wettbewerbsexperten. "Es ist sehr problematisch, dass der deutsche Gebührenzahler die Gewinne von Google und anderen mitfinanziert", sagte Justus Haucap, Wirtschaftsprofessor aus Düsseldorf und ehemaliger Vorsitzender der Monopolkommission, der "Welt am Sonntag" (16. April 2017). "Diese Unternehmen benötigen wirklich keine Subventionen, auch keine indirekten."

Im Oktober des vergangenen Jahres starteten ARD und ZDF das neue Programm "Funk". Es richtet sich den Sendern zufolge an 14- bis 29-jährige Zuschauer. Zurzeit produzieren 60 verschiedene so genannte "Creators" Beiträge für den Google-Videokanal Youtube oder für die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und Snapchat. Gebündelt werden die Beiträge auch auf einer eigenen Website und einer App. Rund 45 Millionen geben die öffentlich-rechtlichen Sender für die Formate aus. Zwei Sparten-Kanäle, "Einsplus" und "ZDFkultur" wurden im Gegenzug eingestellt. Dem Bericht der Zeitung zufolge wird beispielsweise ein Videotagebuch einer Teenagerin gefördert, die ihren Alltag live auf Snapchat und Instagram teilt. Ein weiteres Format sei "Auf Klo", bei dem Toilettengespräche zweier junger Frauen wiedergegeben werden. "Musstewissen" seien Hilfsvideos für Mathe-Hausaufgaben. Beim Format "Fickt euch" würden Fragen zum Thema Sex beantwortet. Wettbewerbsexperte Haucap könne hinter dem Jugendangebot keine Notwendigkeit erkennen. "Es gibt bei Youtube und anderswo eine sehr breite Angebots-Vielfalt", sagte er der Zeitung. Weniger einzuwenden hätte der Experte, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender ihre ohnehin schon produzierten Sendungen hochladen würden. "Aber hier werden ja faktisch extra Sendungen für diese Kanäle produziert", sagte Haucap. "Einen öffentlich-rechtlichen Youtube-Kanal benötigen wir nicht." Die öffentlich-rechtlichen Sender wollten mit "Funk" ein "identitäts- und demokratiestiftendes, meinungsbildendes Angebot machen", zitiert die "Welt am Sonntag" den Konzeptentwurf vom Mai 2015. In den "Funk"-Videos selbst gebe es keine Werbung und keine Produktplatzierungen. "Wir ermöglichen also jungen Talenten, Inhalte zu erstellen, die unabhängig von finanziellen Einflüssen sind", heißt es bei "Funk". Allerdings kommen Internetuser mit anderen Werbeformaten allein durch das Aufrufen der betreffenden sozialen Netzwerke in Kontakt.

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Kommentare zu "Neue Videoformate von ARD und ZDF bei Youtube stoßen auf Kritik"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Mika66
17.04.2017 23:44 Uhr

Was soll man davon halten. Ich weiß nicht. Dadurch ziehen die dann auch Geld und als Gebührenzahler wird man nicht gefragt. Was soll das? Wir bezahlen Gebühren (müssen) und müssen die Werbung über uns ergehen lassen die ich finde auch noch zahlen. Das ist abzulut nicht in Ordnung.

Kommentar von GoldSaver
17.04.2017 14:03 Uhr

Neue Videoformate von ARD und ZDF bei Youtube stoßen auf Kritik
Ich finde das nun auch nicht sonderlich, Youtube und Co sollten nicht von den öffentlich rechtlichen Sendern genutzt werden.

Ich finde, das sollte man schleunigst wieder abschaffen.

Kommentar von Lausitzer
16.04.2017 21:47 Uhr

...doch niemanden interessiert es. Es werden weiter die Millionen vom Volk verjubelt. Es wird Zeit das dies einmal ein Ende hat. Der kleine Mann kann da ja nur auf die nächste Wahl hoffen. Doch ob sich danach was ändern wird?