Neue Notarztverordnung stößt auf Kritik

Gemischtes Gesundheit


Neue Notarztverordnung stößt auf Kritik

04.04.2017 - 10:10 Uhr

Neue Notarztverordnung stößt auf Kritik Neue Notarztverordnung stößt auf Kritik Gemischtes
über dts Nachrichtenagentur

Die neue bundesweite Regelung, nach der Ärzte innerhalb von zwei Minuten entscheiden müssen, ob eine Notfallbehandlung gerechtfertigt ist oder nicht, stößt auf Kritik von Medizinern. "Patienten werden sich daran gewöhnen müssen, gegebenenfalls auch zum Haus- oder niedergelassenen Facharzt beziehungsweise an den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung verwiesen zu werden", sagte Thomas Klöss, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Halle (Saale), der "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe). In der Saalestadt werden in der Zentralen Notaufnahme pro Jahr zwischen 35.000 und 40.000 Patienten ambulant behandelt.

Klöss rechnet mit viel Unmut bei Betroffenen. Neben der Drucksituation, eine schnelle, aber auch gewissenhafte Entscheidung treffen zu müssen, komme auf die Notaufnahme zudem mehr Bürokratie zu. Fälle müssten noch ausführlicher dokumentiert werden, um Entscheidungen, die auch für die Abrechnung relevant seien, zu begründen. Das heißt, in Streitfällen mit den Krankenkassen müssen die Kliniken genau nachweisen, warum sie den betreffenden Patienten nicht abweisen konnten. Ansonsten blieben sie auf den Behandlungskosten sitzen.

Facebook Twitter Xing Linkedin

Ähnliche Artikel

Folgende Artikel aus dem Thema Gemischtes könnten Sie auch interessieren


Neuen Kommentar schreiben

Um einen Kommentar schreiben zu können,
müssen Sie angemeldet sein.


Kommentare zu "Neue Notarztverordnung stößt auf Kritik"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von erikhammer
04.04.2017 14:04 Uhr

Wie soll man sich das vorstellen? Der Notarzt wird gerufen, kommt, sieht keinen dringenden Fall, füllt Formulare aus und fährt wieder ab? Und der Patient fährt dann mit dem Taxi los und sucht einen Arzt?
Sicherlich gibt es einige Patienten, welche bei Kleinigkeiten den Notarzt anrufen. Solchen (bewussten oder versehentlichen) Mißbrauch kann man doch aber bestimmt anders eindämmen. Mit der Neuregelung wird nun erstmal jeder Hilfesuchende verdächtigt, den Notruf zu belästigen :-(

Kommentar von Eckhard
04.04.2017 10:44 Uhr

Traurig aber wahr. Da zählt nicht mehr der Mensch sondern nur das Geld und die Kosten. Ich glaube nicht das Ärzte einfach so Behandlungen anordnen. Das hat alles immer seinen Grund.
Lasst den Ärzten doch einfach den Spielraum zu entscheiden was richtig und was falsch ist. Schließlich habe Sie das gelernt und wurden dafür ausgebildet.

Kommentar von GoldSaver
04.04.2017 10:39 Uhr

Das ist doch ein Witz, in 2 Minuten solche Entscheidungen treffen zu müssen.
Schlimm genug, das man als Kassenpatient trotz Krankenkasse fast alles selbst bezahlen muss, nun aber das. Da muss man ja befürchten vom Notarzt abgewiesen zu werden, weil es für den Arzt zu viel Aufwand ist, der Krankenkasse die Situation und den Handlungsbedarf zu erläutern.
Der Arzt muss ja auch etwas verdienen und das kann er nicht, wenn er den ganzen Tag nur Berichte schreibt...