Länder wollen Kennzeichnungspflicht für "Social Bots"

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Länder wollen Kennzeichnungspflicht für "Social Bots"

16.06.2017 - 08:39 Uhr

Länder wollen Kennzeichnungspflicht für Social Bots Länder wollen Kennzeichnungspflicht für "Social Bots" Politik
über dts Nachrichtenagentur

Mit Blick auf künftige Wahlen wollen die Länder-Justizminister in den Kampf gegen Meinungsmanipulation im Internet ziehen. Die Initiative kommt aus Sachsen-Anhalt: Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) will per Gesetz verhindern, dass programmierte Roboter im Internet massenhaft den "demokratischen Meinungsbildungsprozess untergraben und manipulieren", berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung" (Freitagsausgabe). Im Visier hat die Ministerin "Social Bots", die automatisch politische Debattenbeiträge auf Facebook, Twitter und anderen Plattformen versenden.

Das Problem: Für Internetnutzer ist bisher schwer erkennbar, ob ein Mensch oder ein Programm hinter den Meinungsbeiträgen steht. Nach Kedings Vorstellung sollen Bot-Beiträge in den Netzwerken eindeutig als solche markiert werden. Andernfalls sollen die Programmierer der Roboter künftig Bußgelder zahlen. Durch eine Gesetzesänderung soll die Markierung für Facebook und Co. in Zukunft ausdrücklich zur Pflicht werden. Die Strafhöhe und die Art der Markierung sind im Bericht bisher nicht festgelegt. Der Entwurf, der von Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern mitverfasst wurde, zielt auch auf eine Änderung des europäischen Rechts ab. So sollen Netzwerkbetreiber mit Sitz im Ausland - wie etwa Facebook - in die Pflicht genommen werden. Keding sagte der Zeitung, es sei hochproblematisch, "wenn mit Hilfe von Computerprogrammen die Meinung eines Einzelnen als Meinung von ganz vielen verkauft wird". Wer Bots einsetze, wolle täuschen. Im Wahlkampf könne eine Massenmanipulation "toxisch" sein. "Wähler entscheiden sich oft kurzfristig. Meinungsstürme im Internet können heute eine explosive Wirkung erzielen", so die Ministerin.

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Kommentare zu "Länder wollen Kennzeichnungspflicht für "Social Bots""

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
16.06.2017 09:01 Uhr

Ich gebe ihnen zwar Recht, aber zum einem werden dann einfach bessere Bots programmiert, die im Grunde unsichtbar sind und nicht so schnell als Bot zu erkennen sind. Ergo kann dem Programmierer keiner etwas nachweisen und er macht weiter.
Zudem kann man (theoretisch) auch seine echte Meinung per Bot verbreiten, ur um das Tippen zu sparen. Wenn dann ein Bot-Signatur dazu muss, weis ja auch niemand mehr, das es meine echte Meinung ist, ergo spare ich mir das ganze. (glaube das ist aber eher unwarscheinlich,d as jemand den Bot dazu nutzt.

Kommentar von Freddie32
16.06.2017 08:46 Uhr

Absolut richtig und soweit darf es nicht kommen ist es aber teilweise schon und damit ein angriff der meinungsfreiheit somit begrüße ich diese vorschläge sehr.