KZBV-Chef warnt vor Parodontitis als Volksleiden

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KZBV-Chef warnt vor Parodontitis als Volksleiden

14.04.2017 - 14:34 Uhr

KZBV-Chef warnt vor Parodontitis als Volksleiden KZBV-Chef warnt vor Parodontitis als Volksleiden Gemischtes
über dts Nachrichtenagentur

Der Chef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Wolfgang Eßer, warnt vor Parodontitis als neuem Volksleiden. Das berichtet die "Bild" (Samstag). Während Karies eher ein Problem von gestern sei, leide mittlerweile jeder zweite Erwachsene an chronischer Zahnfleisch-Erkrankung.

"Die chronische Entzündung des Zahnfleisches ist bereits ein Volksleiden. Jeder zweite Erwachsene hat diese Krankheit, müsste eigentlich vom Zahnarzt behandelt werden", sagte Eßer. "Parodontitis ist zunächst eine Erkrankung, die nicht schmerzt. Und die Nachbehandlung wird von den Kassen nicht bezahlt, kostet rund 100 Euro." Davor würden viele zurückschrecken. Eßer kritisierte, dass die Krankenkassen momentan für die Parodontitis-Behandlung nur den Standard der 70er zahlen würden. "Das muss sich ändern. Zahnärzte müssen für ihre Zeit honoriert werden, die sie für die Aufklärung der Patienten benötigen. Und wir brauchen eine bessere Nachsorge. Zwei Kontrolluntersuchungen pro Jahr – und das über mehrere Jahre – ist das Minimum." Die heutigen Behandlungskosten für Parodontitis würden sich möglicherweise auf 800 Millionen Euro verdoppeln. "Aber das zahlt sich aus. Wer Parodontitis heute nicht richtig behandeln lässt, zahlt später für Zahnersatz." Und das sei "um ein Vielfaches" teurer. Zahlen sollen aber nicht nur die Krankenkassen: Auch die Patienten sollten einen Eigenanteil tragen, so Eßer. Das Beispiel Karies-Prävention zeige: "Eigenverantwortung schärft Problembewusstsein."

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Kommentare zu "KZBV-Chef warnt vor Parodontitis als Volksleiden"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Maz8013
16.04.2017 00:17 Uhr

Verstehe einer die Krankenkassen. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit wird nicht groß geschrieben. Zumindest bei der Zahnversorgung nicht. Warum wird hier so ein extremer Unterschied zum restlichen Körper gemacht. Vorher nur die Hälfte zahlen, damit man später doppelt und dreifach zahlen kann. Komisch

Kommentar von Lausitzer
15.04.2017 13:04 Uhr

Bei uns in der Familie gehören die regelmäßige professionellen Zahnpflege schon seit Jahren zum Standardprogramm. Leider haben sich auch hier die Kosten verrdreifacht. und die Kasse übernimmt nur noch einmal im Jahr.

Kommentar von GoldSaver
15.04.2017 06:24 Uhr

Ja da gebe ich ihm vollkommen Recht!
Die Kassen zahlen ja so gut wie gar nix mehr, alles soll man selbst zahlen.
Ich bin nicht sonderlich reich und muss auch mit jedem Cent rechnen, aber dennoch zahle ich in so einem Fall dann zur NOt zwar selbst, weil ich die Folgen kenne, aber es ärgert mich, dass man bezüglich Zahnprobleme und vielem anderen immer selbst zahlen soll und die Krankenkassen sich drücken. (Obwohl sie am Ende mehr zahlen müssen, wenn nicht behandelt wird).
Das alleine verstehe ich bei den Krankenkassen nicht, sie schaden sich selbst.