Die Ministerpräsidentin des Saarlands, Annegret Kramp-Karrenbauer, lehnt Forderungen ab, eine Große Koalition allenfalls ohne Angela Merkel als Kanzlerin einzugehen. "Das ist für mich nicht denkbar", sagte das CDU-Präsidiumsmitglied dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). "Das sind Spielchen, um einem ernsthaften Gespräch entgehen zu können. Wer sich auf so etwas einlässt, macht sich absolut erpressbar", warnte sie.
Stattdessen lobte sie Angela Merkel. "Sie hat die Gespräche gesteuert, die anderen Parteivorsitzenden haben sich nicht danach gedrängt", sagte sie. Es sei ein schweres Unterfangen gewesen, weil es eine Mischung aus Sondierungs- und Koalitionsgesprächen gewesen sei. "Ohne das Geschick von Angela Merkel wären wir nicht so weit gekommen", sagte Kramp-Karrenbauer. Sie forderte die SPD auf, ihrer Verantwortung nachzukommen. "Die Union ist sich als stärkste Partei ihrer Verantwortung gegenüber den Wählern bewusst", sagte die CDU-Politikerin. "Wir respektieren das Wahlergebnis und stellen uns der Aufgabe, eine tragfähige Regierung zu bilden." Kramp-Karrenbauer betonte: "Deutschland braucht stabile Verhältnisse." Deshalb könne sie sich "eine Minderheitsregierung nur schwer als Lösung vorstellen, um verlässlicher Partner in Europa und der Welt zu sein". Die Entscheidung liege am Ende aber beim Bundespräsidenten.
20.11.2017 17:28 Uhr