Kassen können Preis für Corona-Tests nicht drücken

Wirtschaft Gesundheit Unternehmen


Kassen können Preis für Corona-Tests nicht drücken

08.06.2020 - 05:02 Uhr

Kassen können Preis für Corona-Tests nicht drücken Kassen können Preis für Corona-Tests nicht drücken Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

Die gesetzlichen Krankenkassen sind mit ihrem Versuch gescheitert, den ihrer Meinung nach völlig überhöhten Preis für Corona-Tests zu drücken. Ende vergangener Woche sei in einem Schiedsverfahren festgelegt worden, dass die Kassen für Routineuntersuchungen bei Klinikpatienten pro Test 52,50 Euro erstatten müssen, berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagsausgaben) unter Berufung auf eigene Informationen. Einzelne Krankenkassen gehen hingegen davon aus, dass dank des starken Ausbaus der Laborkapazitäten selbst bei einem Preis von 15 Euro noch Gewinne erzielt werden.

Der Sprecher des Kassen-Spitzenverbandes, Florian Lanz, sagte dem RND, durch den nun festgelegten Preis komme allein in diesem Jahr eine knappe Milliarde Euro an Mehrausgaben auf die gesetzlichen Krankenkassen zu. Die 52,50 Euro sind der Betrag, den Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) per Rechtsverordnung für Tests festgelegt hat, die von den öffentlichen Gesundheitsämtern veranlasst werden. Für Tests an Patienten in Krankenhäusern und im ambulanten Sektor müssen die Preise jedoch gesondert verhandelt werden, was wegen der unterschiedlichen Positionen gescheitert war. Daher wurde das Schiedsverfahren nötig. "Unsere Befürchtung, dass durch die Rechtsverordnung faktisch ein überhöhter Preis für Abermillionen von Coronatests in den Krankenhäusern festgeschrieben wird, hat sich bewahrheitet", sagte Lanz. "Die Solidargemeinschaft der gesetzliche Krankenversicherung muss mit den Corona-Massentests nicht nur eine Staatsaufgabe finanzieren, sondern dafür auch noch einen überhöhten Preis zahlen, von dem vor allem private Labore profitieren", kritisierte er. Die Krankenkassen nehmen an, dass die zunehmende Automatisierung der Corona-Tests in den vergangenen Monaten zu einem starken Kostenrückgang geführt hat. Außerdem fordern sie, mehr Tests zu poolen. Dabei werden unterschiedliche Proben zusammen untersucht. Erst bei einem positiven Ergebnis der gemischten Proben werden dann Einzeltests vorgenommen. Das drückt die Kosten laut Kassen-Verband auf durchschnittlich zehn Euro pro Test.

Facebook Twitter Xing Linkedin

Ähnliche Artikel

Folgende Artikel aus dem Thema Wirtschaft könnten Sie auch interessieren


Neuen Kommentar schreiben

Um einen Kommentar schreiben zu können,
müssen Sie angemeldet sein.


Kommentare zu "Kassen können Preis für Corona-Tests nicht drücken"

Es sind noch keine Kommentare zu
"Kassen können Preis für Corona-Tests nicht drücken"
vorhanden.