Hunger in Afrika: Entwicklungsökonom Dreher warnt vor "Katastrophe"

Gemischtes Nahrungsmittel


Hunger in Afrika: Entwicklungsökonom Dreher warnt vor "Katastrophe"

12.04.2017 - 12:03 Uhr

Hunger in Afrika: Entwicklungsökonom Dreher warnt vor Katastrophe Hunger in Afrika: Entwicklungsökonom Dreher warnt vor "Katastrophe" Gemischtes
über dts Nachrichtenagentur

Angesichts der Hungersnöte im Jemen, in Nigeria, Somalia und im Südsudan warnt der Entwicklungsökonom Axel Dreher vor einer "Katastrophe". Die Ressourcen der Hilfsorganisationen müssten "deutlich ausgeweitet werden", sagte der Forscher von der Universität Heidelberg der Wochenzeitung "Die Zeit". Es sei "einfach nicht genug Geld da, um Nahrungsmittel und Medikamente bereitzustellen".

Zugleich forderte Dreher, möglichst nur als letztes Mittel Waren in von Hungersnöten bedrohte Gebiete zu liefern. Es gebe "Hinweise darauf, dass Entwicklungshilfe durch Nahrungsmittellieferungen neue Verteilungskonflikte schafft und Krisen weiter anheizt", sagte Dreher. "Wo es irgend möglich ist, sollte der Westen allerdings auf direkte Warenlieferungen verzichten." Stattdessen schlägt Dreher vor, Gutscheine auszugeben: "Die verteilt man überall dort, wo man die benötigten Güter am Wohnort noch erhalten kann." Das stärke die lokalen Märkte und die Betroffenen könnten selbst entscheiden, was sie kaufen. Wo es nichts mehr zu kaufen gebe, müssten Friedenstruppen die Lieferungen absichern. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen selbst Opfer von Gewalt würden. Auch die langen Transportwege seien ein Problem: "Unterwegs geht durch Bestechung oft ein großer Teil der Fuhren verloren." Die Hungersnöte in den vier Ländern sind Folge bewaffneter Konflikte. Im Jemen und Südsudan herrscht Krieg, in Nigeria und Somalia kontrollieren Terrormilizen die betroffenen Gebiete. Die Menschen leiden zudem unter anhaltender Dürre, die Ernten vernichtet. Dreher ist besorgt, dass Hilfe oft erst viel zu spät komme. "Diese Katastrophen entstehen ja nicht urplötzlich, man sieht sie vielmehr langsam kommen." Mit bedingungslosen Geldtransfers für Betroffene könne man frühzeitig gegensteuern, "solange es in der Region noch Lebensmittel gibt".

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Kommentare zu "Hunger in Afrika: Entwicklungsökonom Dreher warnt vor "Katastrophe""

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von StefanHuebbe
13.04.2017 09:49 Uhr

Ich denke das Austeilen von Gutscheinen hat ebenso den Vorteil das Transportkosten wegfallen die wiederum in Gutscheine investiert werden könnten. Das Lebensmittel auf dem Weg verderben ist ebenso nicht Möglich. Das Problem der Korruption bleibt jedoch weiterhin bestehen.

Kommentar von Maz8013
13.04.2017 00:13 Uhr

Schon seit Jahrzehnten ist der Hunger eines der Hauptprobleme dieser Welt. Jetzt kommt eine Katastrophe? Die ist m.E. schon längst da. Dummerweise kommen immer wieder andere und wichtiger Katastrophen dazwischen die gefälligst auch zu finanzieren sind. z.B.: Kriege wegen Dinge die scheinbar wichtiger sind als die Bekämpfung des Hungers. Tja, die Katastrophe ist Hausgemacht.

Kommentar von OttoFL
12.04.2017 12:58 Uhr

Viel zu spät den verblendeten als "Experte" die Augen geöffnet, sowas merkt man nicht nur an den klimatischen Änderungen, man merkt es mit einfachem Menschen verstand woher soll denn hier alles so billig herkommen? Woher bloß Sherlock Holmes alle da unten ausbeuten, Nahrung nehmen weil hier alles brach liegen muss und dann nicht helfen, grausam