Herrmann: Altersgrenze für Verfassungsschutz-Überwachung fallen lassen

Politik Geheimdienste


Herrmann: Altersgrenze für Verfassungsschutz-Überwachung fallen lassen

03.06.2017 - 01:00 Uhr

Herrmann: Altersgrenze für Verfassungsschutz-Überwachung fallen lassen Herrmann: Altersgrenze für Verfassungsschutz-Überwachung fallen lassen Politik
über dts Nachrichtenagentur

Der CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Joachim Herrmann, hat eine Ausweitung der Befugnisse für den Verfassungsschutz gefordert: "Ich rate dringend dazu, die Altersgrenze für die Überwachung durch den Verfassungsschutz in ganz Deutschland fallen zu lassen", sagte der bayerische Innenminister den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). "Minderjährige haben schon schwere Gewalttaten begangen. Da muss der Staat konsequent handeln."

Herrmann verwies auf eine entsprechende Regelung in Bayern. "Im Normalfall wird der bayerische Verfassungsschutz keine Kinder beobachten. Aber wenn es einen konkreten Hinweis gibt, dass im Umfeld einer islamistischen Gruppe ein Zwölfjähriger unterwegs ist, müssen wir den auch beobachten können", sagte Herrmann. Er wandte sich zugleich gegen den Vorstoß von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) für eine zentrale Steuerung der Verfassungsschutzbehörden durch den Bund. "Der Verfassungsschutz ist im Bund und in den meisten Ländern gut aufgestellt. Ich sehe keinen Anlass, an dieser Struktur etwas zu ändern", sagte er. Der Informationsaustausch müsse sicher noch verbessert werden. "Aber Zentralisierung ist keine Lösung." Herrmann verwies dabei auf das zentral organisierte Frankreich, wo die Terrorabwehr in den vergangenen Jahren "bestimmt nicht besser als in Deutschland" funktioniert habe. Er bekräftigte, niemand solle glauben, "dass wir mit Zentralismus weiterkommen". Scharf kritisierte der bayerische Innenminister das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). "Die Qualität der Asylentscheidungen ließ in der Tat zeitweilig zu wünschen übrig", sagte er. "Es ist ein Gebot der Sicherheit, dass Genauigkeit vor Schnelligkeit geht – vor allem bei der Grundfrage der Identität von Asylbewerbern. Wir wissen, dass IS-Terroristen auf diesem Weg ins Land gekommen sind." Die Identität jedes einzelnen Asylbewerbers müsse schon an der Grenze geklärt werden, forderte Herrmann. "Dort muss auch eine Sicherheitsüberprüfung stattfinden." Außerdem brauche das Bamf "mehr Experten, die Sprache und Heimat der Flüchtlinge kennen - und sich nichts vormachen lassen".

Facebook Twitter Xing Linkedin

Ähnliche Artikel

Folgende Artikel aus dem Thema Politik könnten Sie auch interessieren


Neuen Kommentar schreiben

Um einen Kommentar schreiben zu können,
müssen Sie angemeldet sein.


Kommentare zu "Herrmann: Altersgrenze für Verfassungsschutz-Überwachung fallen lassen"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Mika66
03.06.2017 20:47 Uhr

Der Gedanke ist finde ich gar nicht so abwegig, wenn man bedenkt wie jung die Selbstmordattentäter waren. Man sollte das Gesetz ändern um die in Verdacht sind unter Beobachtung zu halten

Kommentar von Freddie32
03.06.2017 07:33 Uhr

ich halte von kinderüberwachung nicht viel,wenn müsse es so geregelt und abgesichert werden das nur ind en üußersten Notfällen darauf zugegriffen werden darf.

Kommentar von GoldSaver
03.06.2017 06:04 Uhr

Gerade beim IS kommen immer mehr Kinder zum Einsatz und da sollte man auch die Möglichkeit haben, diese zu beobachten.
Wenn das nicht möglich ist, ist es doch logisch, warum der IS auch Kinder zu Straftaten verleitet.