Hellmut Krug: Videobeweis macht Fußball gerechter

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Hellmut Krug: Videobeweis macht Fußball gerechter

07.05.2017 - 22:44 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der DFL-Schiedsrichtermanager Hellmut Krug ist der Meinung, dass eine Vielzahl von Fehlentscheidungen in der Fußball-Bundesliga hätte verhindert werden können, wenn der Videobeweis eingeführt worden wäre. "Bis zum 31. Spieltag hat es 95 spielrelevante Fehlentscheidungen gegeben. 72 davon hätten mit Hilfe des Videoschiedsrichters korrigiert werden können", sagte Krug dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagsausgabe).

Die Technik wurde am vergangenen Samstag in Köln offline getestet. Die Fußball-Bundesliga ist die erste Profiliga, in der das System ab der kommenden Saison flächendeckend eingeführt wird. Das hänge auch mit der Vielzahl klarer Fehlentscheidungen in der Saison 2015/16 zusammen, erklärte Krug. Seinerzeit waren die Schiedsrichter massiv unter Druck geraten. "Die Technik vermindert die Fehlerquote und verringert so auch den Druck für die Schiedsrichter." Am 32. Spieltag wären mit Hilfe der Videoschiedsrichter mehrere Schiedsrichter-Entscheidungen korrigiert worden: Beim 1:0 von Dortmunds Marco Reus gegen Hoffenheim hatte Schiedsrichter Felix Brych eine Abseitsstellung Reus` übersehen. In der zweiten Halbzeit war Hoffenheim ein Elfmeter versagt worden, obwohl Hoffenheims Sandro Wagner von Dortmunds Sokratis im Strafraum am Trikot festgehalten wurde. "Der Fußball wird durch die Einführung der Videoassistenten gerechter", sagte Krug. "Wir werden allerdings nicht alle Fehler korrigieren können. Stammtischdiskussionen wird es also weiter geben." Die Videoassistenten, ausgebildete Bundesligaschiedsrichter, überprüfen mit Hilfe eines Videotechnikers und mehr als einem Dutzend Kameraeinstellungen nur Aktionen, die im direkten Zusammenhang mit einem Tor, einem Elfmeterpfiff und einer Roten Karte stehen. Auch wenn versehentlich der falsche Spieler eine Gelbe oder Rote Karte erhält, greifen die Videoassistenten, die in Kellerräumen des Cologne-Broadcasting-Centers in Köln-Deutz sitzen, ein. Der Schiedsrichter auf dem Rasen kann den Videobeobachter auch bitten, sich eine Szene am Spielfeldrand noch einmal anzuschauen. Die Technik wird auch bei der U-20-Weltmeisterschaft in Südkorea und beim FIFA-Konföderationen-Pokal in Russland getestet.

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Kommentare zu "Hellmut Krug: Videobeweis macht Fußball gerechter"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Lausitzer
08.05.2017 16:05 Uhr

Videobeweis hat sich im übrigen im Eishockey schon sehr gut etabliert. Wer es noch nicht mitbekommen hat. Es findet im übrigen die Eishockey-WM im eigenen Land statt. In Köln gibt es demnach nicht nur Fussball, sondern auch Eiskockey!

Kommentar von Eckhard
08.05.2017 12:17 Uhr

In anderen Sportarten ist der Videobeweis schon lange Realität. Es wird Zeit, dass die Moderne auch beim Flussbau Einzug hält. Es geht ja nicht darum die Schiedsrichter zu kontrollieren oder zu bevormunden, sondern dass strittige Entscheidungen überprüft werden können.

Kommentar von Eisblume2386
08.05.2017 04:35 Uhr

Ich bin der Meinung, es wird Zeit, das sie genau dieses System einführen. Es gab in den letzten Monaten so viele Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern, dass das der beste Weg ist. Die Willkür vieler Schiedsrichter hat dann keine Chance mehr.