Helge Braun schließt weitere Verschärfungen nicht aus

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Helge Braun schließt weitere Verschärfungen nicht aus

11.10.2020 - 22:53 Uhr

Helge Braun schließt weitere Verschärfungen nicht aus Helge Braun schließt weitere Verschärfungen nicht aus Politik
über dts Nachrichtenagentur

Der Chef des Bundeskanzleramts, Helge Braun (CDU), hält eine weitere Verschärfung der Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie für wahrscheinlich, wenn es nicht in zehn Tagen eine sinkende Neuinfektionsrate gibt. "Man sieht ungefähr nach 10 Tagen, ob die Infektionen zum Stillstand kommen oder ob das Wachstum weiter geht", sagte Braun dem ARD-Hauptstadtbüro im "Bericht aus Berlin" zu dem am Freitag von Bundeskanzlerin Merkel und den Vertretern großer Kommunen vereinbarten Maßnahmenpaket wie frühe Sperrstunden oder Alkoholverkaufsverbote. Wichtig sei es aber, schrittweise vorzugehen.

Und: "Wir wollen, dass unsere Produktivwirtschaft weiterläuft, wir wollen, dass Schulen und Kindergärten offenbleiben, damit unser Land gut durch die Krise kommt. Deshalb müssen wir da, wo die Infektionsketten sich hauptsächlich ausbreiten, nämlich bei Feiern und leider auch beim Reisen etwas strenger sein." Braun verteidigte die auch von Virologen kritisierten, je nach Bundesland unterschiedlichen Beherbergungsverbote. Sie seien notwendig, solange viele Städte die Quote von 50 Neuinfektionen pro 100-tausend Einwohner überschritten. "Mecklenburg-Vorpommern hat als Ganzes eine Inzidenz von etwas um die 5 und Berlin über 60. Und wenn es solche Unterschiede im Infektionsgeschehen gibt, ist es, glaube ich, ganz klar, dass jeder sich schützen will. Und dann ist so etwas am Ende unvermeidlich." Dagegen fordert der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach die Bundeskanzlerin auf, die Reiseregeln bei ihrer nächsten Abstimmungsrunde mit den Ministerpräsidenten am kommenden Mittwoch wieder zu "kassieren". "Die Beherbergungsverbote sind leider missglückt. Ich habe den Vorschlag von Anfang nicht wirklich nachvollziehen können. Die Beherbergung des Reisenden in Deutschland trägt kaum zu den neuen Fällen bisher bei. Somit lösen wir damit ein Problem, das es gar nicht gibt", so Braun.

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