Gröhe: Patienten wegen Narkosemittel-Engpass nicht gefährdet

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Gröhe: Patienten wegen Narkosemittel-Engpass nicht gefährdet

27.04.2017 - 18:38 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat versichert, dass Patienten durch den aktuellen Lieferengpass bei einem häufig angewendeten Narkosemittel nicht gefährdet seien. "Es zeichnet sich kein Versorgungsengpass ab", sagte Gröhe im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). In den allermeisten Fällen stünden Alternativen für Arzneimittel mit dem Wirkstoff Remifentanil zur Verfügung.

"Die deutschen Anästhesisten haben versichert, dass keine notwendigen Operationen verschoben werden müssen", sagte der Minister. Bei einem Gespräch des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte mit der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) sowie dem Hersteller habe Konsens bestanden, dass Remifentanil mit Blick auf eine bestmögliche Patientenversorgung nur in besonderen Fällen und vor allem bei ambulanten Operationen eingesetzt werden solle, so Gröhe. Dies gelte, bis der bestehende Lieferengpass behoben sein werde. Mit Blick auf die Forderung von Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery nach einer Reserve für wichtige Wirkstoffe sagte Gröhe: "Krankenhäuser sind bereits verpflichtet, Medikamente für zwei Wochen zu bevorraten." Pharmaunternehmen seien dazu verpflichtet worden, Krankenhäuser zu informieren, sobald ihnen Kenntnisse über Lieferengpässe bei bestimmten Arzneimitteln vorliegen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte stehe im regelmäßigen Austausch mit Fachverbänden und Herstellern, um bei Lieferengpässen schnell Lösungen zu erarbeiten. Dabei werde eine Liste versorgungsrelevanter, engpassgefährdeter Arzneimittel helfen, die gemeinsam erarbeitet wurde, so Gröhe. Zudem seien die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, um bei Bedarf auch im Ausland Arzneimittel zu beschaffen. "Es ist falsch, jetzt reflexartig in die allgemeine Beschimpfung der Pharma-Industrie zu verfallen", warnte Gröhe.

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