Griechenland-Rettungspaket: Berlin zu Kompromiss mit IWF bereit

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Griechenland-Rettungspaket: Berlin zu Kompromiss mit IWF bereit

30.04.2017 - 14:20 Uhr

Griechenland-Rettungspaket: Berlin zu Kompromiss mit IWF bereit Griechenland-Rettungspaket: Berlin zu Kompromiss mit IWF bereit Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

In der Bundesregierung ist man im Streit über die Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) am dritten Griechenland-Rettungspaket zu Zugeständnissen bereit. Anders als bisher arbeite man an Plänen, wie man dem IWF entgegenkommen könnte, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Verhandlungskreise. Die Deutschen würden demnach nicht mehr verhindern, dass die Euro-Partner in einem detaillierten Schreiben die vorgesehen Maßnahmen für die vom IWF und der griechischen Regierung geforderte Schuldentlastung genau auflisten.

Die Bundesregierung nähere sich damit einer Position an, wie sie IWF-Chefin Christine Lagarde bei einer Rede in Brüssel erst kürzlich formuliert hatte. Lagarde hatte von den Europäern eine detaillierte Beschreibung der geplanten Maßnahmen gefordert, was Deutschland bislang abgelehnt hatte. Im Gegenzug hatte sich die IWF-Direktorin allerdings auch bereit erklärt, jetzt darauf zu verzichten, den Umfang der Erleichterung festzulegen. Das könnte dann im nächsten Jahr mit Ablauf des Programms und einer endgültigen Schuldentragfähigkeitsanalyse geschehen. Für die Bundesregierung hatte Lagarde damit die Tür zu einem Kompromiss geöffnet. Denn unter diesen Bedingungen kann es die schwarz-rote Bundesregierung vermeiden, noch vor der Bundestagswahl im September den in der Bevölkerung so unpopulären Schuldenschnitt beziffern zu müssen, schreibt die "Welt am Sonntag". Gleichzeitig hätte sie mit der Zustimmung der Experten in Washington auch den Fonds wieder mit an Bord, so wie es die Regierung immer als Grundbedingung für Hilfen formuliert hatte. Allerdings stehen einer Einigung noch andere Hindernisse im Wege: Die Regierung in Athen muss zunächst weiteren Reformmaßnahmen zustimmen und diese dann auch umsetzen.

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Kommentare zu "Griechenland-Rettungspaket: Berlin zu Kompromiss mit IWF bereit"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von Zylvei
02.05.2017 07:36 Uhr


IWF: Griechenland braucht einen Schuldenschnitt

in Wirtschaft & Finanzen, Wirtschaft Europa 30. Januar 2017 9 Comments

Wie man es auch dreht und wendet: Der Schaden ist da. Die einzige Möglichkeit für Griechenland zur Sanierung ist ein Schuldenschnitt.

Von Marco Maier

Wenngleich sich die Brüsseler Eurokraten wie auch die Berliner Politik in der Verbreitung von Fake News übten, obwohl sie es eigentlich besser wussten, haben aufmerksame Beobachter dies schon seit Ausbruch der Schuldenkrise betont. Denn eigentlich war es schon von Anfang an klar, dass Griechenland ohne einen umfangreichen Schuldenschnitt keinen Boden unter den Füßen findet.

Nun kommt auch der Internationale Währungsfonds (IWF) her und bläst ins gleiche Horn. Er stuft die Schuldenlast Griechenlands als derzeit "unhaltbar" und langfristig "explosiv" ein. "Selbst bei einer vollständigen Umsetzung der im Rettungsprogramm gebilligten Reformen werden die Staatsverschuldung und der Finanzbedarf langfristig explosiv werden", heißt es beim IWF wörtlich. Die Eurozone müsste "glaubwürdigere" Maßnahmen ergreifen, um den Schuldenberg zu verringern.

Kommentar von GoldSaver
01.05.2017 12:07 Uhr

Griechenland-Rettungspaket: Berlin zu Kompromiss mit IWF bereit

In einer Art tuen mir die Menschen in Griechenland zwar leid, in der anderen Art aber, finde ich, dass Griechenland langsam genug hat.
Die haben zum teil sich selbst Steine in den Weg gelegt und dennoch immer Hilfe erhalten.
Ich finde, da sollte nun zumindest ein wenig mehr Eigeniniziative kommen.