Gratisfahrten für Soldaten: Verhandlungen kurz vor Abschluss

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Gratisfahrten für Soldaten: Verhandlungen kurz vor Abschluss

28.07.2019 - 09:25 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und dem Bundesverteidigungsministerium über Gratisfahrten für Soldaten stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Das berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eigene Informationen. Die Soldaten sollen demnach elektronische Gutscheine bekommen, mit denen sie über einen gesonderten Zugang zum Bahnportal kostenlose Tickets bestellen können.

Für besonders gefragte Zugverbindungen soll es nur begrenzte Kontingente geben. Experten bei der Bahn rechnen mit 400.000 bis 800.000 Fahrten im Jahr. In einem internen Bahn-Dokument ("Neuregelung Beförderung von Soldatinnen und Soldaten der deutschen Bundeswehr"), über das die "Bild am Sonntag" berichtet, heißt es: "Geplant ist, dass das Bundesverteidigungsministerium die Anzahl voraussichtlicher Fahrten pro Jahr festlegt (`Volumen`) und die DB dafür eine jährliche pauschale Ausgleichszahlung erhält." Verhandelt wird nach Informationen der Zeitung noch über die Höhe der Ausgleichszahlungen. Nach Bahn-Berechnungen soll sie mindestens 20 Millionen Euro betragen. Strittig ist außerdem, ob die kostenlosen Bahnfahrten auf den ICE beschränkt bleiben oder alle Züge umfassen sollen. Die Bahn wollte die Pläne auf Anfrage der Sonntagszeitung nicht kommentieren. Die Mehrheit der Deutschen findet die Idee der Gratis-Bahnfahrt für Soldaten gut: Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der "Bild am Sonntag" zufolge begrüßen 74 Prozent das Vorhaben, nur 22 Prozent sind dagegen. Die neue Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte am Mittwoch in ihrer ersten Regierungserklärung angekündigt, dass die rund 181.000 Soldaten künftig kostenlos Bahn fahren sollen - wenn sie Uniform tragen. CSU-Generalsekretär Markus Blume forderte in der Zeitung: "Die Freifahrten für Soldaten in Uniform müssen jetzt sofort ohne monatelanges Verhandeln zwischen Ministerium und Staatskonzern umgesetzt werden." Der Bundeswehrverband lobte den Vorstoß aus der Politik: "Die Bundeswehr ist Teil dieser Gesellschaft. Ihre Sichtbarkeit auch in öffentlichen Verkehrsmitteln zu erhöhen, trägt zur Anerkennung und Wertschätzung der Soldatinnen und Soldaten bei. Wichtig für die Akzeptanz ist ein bürokratiearmes Verfahren", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende Jürgen Görlich der "Bild am Sonntag". Für die Erhebung befragte Emnid am 25. Juli insgesamt 506 Personen.

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