Gabriel kritisiert Schleswig-Holsteins Abschiebestopp nach Afghanistan

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Gabriel kritisiert Schleswig-Holsteins Abschiebestopp nach Afghanistan

24.04.2017 - 21:14 Uhr

Gabriel kritisiert Schleswig-Holsteins Abschiebestopp nach Afghanistan Gabriel kritisiert Schleswig-Holsteins Abschiebestopp nach Afghanistan Politik
über dts Nachrichtenagentur

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) den von der Regierung des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Torsten Albig (SPD) verhängten Abschiebestopp nach Afghanistan kritisiert. "Wenn wir das als einzige in Europa machen, dann werden wir erleben, dass nur noch bei uns Asyl beantragt wird", sagte Gabriel den "Kieler Nachrichten" (Dienstausgabe). Die Haltung der Regierung in Kiel sei zwar ein Ausdruck "großer Mitmenschlichkeit", sagte Gabriel.

"Aber ich kann deshalb ja nicht die Augen vor der tatsächlichen Lage und auch nicht die Ohren vor den Bitten der afghanischen Regierung verschließen." Kabul bitte Berlin "händeringend darum, nicht den Eindruck zu vermitteln, wir würden alle Afghanen aufnehmen". Es seien nämlich vor allem die besser Gebildeten und etwas Wohlhabenderen, die das Land verließen, so Gabriel. Sie würden aber für Wiederaufbau des Landes gebraucht. Albig bekräftigte seine Haltung in der Afghanistan-Frage. "Wir folgen damit den Bitten von UNHCR, Rotem Kreuz und beider großer christlichen Kirchen", sagte er der Zeitung. "Solange es in Afghanistan keine dauerhaft sicheren Regionen gibt, werden wir weiterhin als Land für einen allgemeinen Abschiebestopp in Deutschland werben." Gabriel dagegen erklärte, das Flüchtlingshilfswerk UNHCR werde in der aufgeheizten innenpolitische Debatte "einseitig zitiert". Die Zahl der freiwilligen Rückkehrer nach Afghanistan übersteige die Abschiebungen aus Deutschland um ein Vielfaches, sagte Gabriel der Zeitung. "Das zeigt: Es gibt Städte und Gegenden, in die Menschen zurückkehren können und auch wollen."

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Kommentare zu "Gabriel kritisiert Schleswig-Holsteins Abschiebestopp nach Afghanistan"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Eckhard
25.04.2017 10:16 Uhr

Die Afghanen , die ins Ausland gegangen sind um Asyl zu beantragen sollten lieber wieder in Ihre Heimat zurück kehren und dort helfen das Land wieder auf zu bauen. Gerade nach einem Krieg wird doch jede helfende Hand benötigt. Auch Deutschland hat dies schon erlebt.

Kommentar von Eisblume2386
25.04.2017 06:26 Uhr

Wenn es fast ausschließlich die wohlhabenden und gebildeten Afghanen sind welche in Deutschland einreisen, dann haben die doch auch ganz andere Möglichkeiten sich in Sicherheit zu bringen. Bei den Menschen die ärmer dran sind kann ich es verstehen. Was haben unsere Großeltern während und nach dem Krieg gemacht, sie sind nicht weggelaufen sondern haben das Land mit ihren eigenen Händen wieder aufgebaut und das erwarte ich auch von Afghanistan.

Kommentar von GoldSaver
25.04.2017 02:06 Uhr

Nach meiner Meinung ist das nicht gerade eine sehr sinnvolle Idee, denn wie schon erwähnt werden die Afghanistans so vermehrt nach Deutschland kommen und dann bekommen wir noch mehr Probleme mit den jetzt schon zu vielen Flüchtlingen.