Experte kritisiert CDU-Verhandlungsführung in Jamaika-Gesprächen

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Experte kritisiert CDU-Verhandlungsführung in Jamaika-Gesprächen

04.11.2017 - 03:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer kritisiert die Verhandlungsführung der CDU in den Jamaika-Sondierungen. "Merkel hat in ihrer gesamten Zeit als Parteichefin die CDU in wichtigen Fragen - beispielsweise dem Thema Soziale Gerechtigkeit - nach links gerückt", sagte Niedermayer der "Heilbronner Stimme" (Samstag). "Anfangs war sie noch marktliberal, dann hat sie ihre Partei sozialdemokratisiert und gesellschaftspolitisch hat sie sehr viele wertkonservative Positionen geräumt. Zuletzt hat sie mit der gleichgeschlechtlichen Ehe gläubige Katholiken verprellt, historisch betrachtet die Kernwählerschaft. Diese wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Positionsverschiebungen sind so lange gut gegangen, wie man in der Mitte mehr Wähler gewonnen als am Rand verloren hat."

Niedermayer fügte hinzu: "Mit ihrer Flüchtlingspolitik hat sie nun viele konservative CDU-Anhänger noch stärker vor den Kopf gestoßen und gleichzeitig gibt es jetzt eine Alternative rechts von der Union, durch die diese Wähler ihren Protest ausdrücken können. Insofern glaube ich, dass die CDU ihre Position wieder deutlicher machen muss. In den Sondierungsgesprächen ist aber keinerlei Handschrift der CDU zu erkennen, wohl aber die der CSU. Das kann zu einem echten Problem für die CDU-Parteichefin werden." Die Lage sei so schon "fatal für die CDU", so Niedermayer: "Wenn man zwei Volksparteien im politischen System hat, müssen sie einerseits möglichst Wähler in der Mitte gewinnen, andererseits aber hinreichend unterscheidbar bleiben. Sie haben zwar einen gewissen politischen Bewegungsspielraum, doch wenn sie diesen verlassen, werden sie von den Wählern abgestraft."

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Kommentare zu "Experte kritisiert CDU-Verhandlungsführung in Jamaika-Gesprächen"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Holly003120
05.11.2017 08:54 Uhr

Nickname Erika.
Vielleicht ist das der Grund.
Ich will das zwar nicht glauben.
Aber es wäre eine Begründung.
Irgendetwas stimmt da nicht.
Diese Erika ist jedem Bundesbürger bekannt.

Kommentar von MrTest
04.11.2017 09:41 Uhr

Die Flüchtlingspolitik hat für viele sicherlich den Ausschlag gegeben sich von der CDU abzuwenden, ich finde das die Partei sogar noch gut wegggekommen ist.
Vielen waren die Positionen der AfD dann doch etwas zu viel, hätte sich die Alternative etwas moderater gezeigt dann wärs für die CDU aber richtig böse geworden. Ich weiß nicht warum sich Merkel grade in diesem Punkt so stur gestellt hat, sonst hört sie doch auch auf Stimmungen in der Bevölkerung, siehe Mindestlohn.

Kommentar von GoldSaver
04.11.2017 07:58 Uhr

Meiner Meinung nach hat Frau Merkel den größten Fehler mit der Flüchtlingspolitik gemacht.

Sie hat einfach nicht auf andere gehört, besser gesagt auf die Büürger!