Europa-Park öffnet wegen Corona-Verlusten länger

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Europa-Park öffnet wegen Corona-Verlusten länger

16.08.2020 - 09:17 Uhr

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Die Coronakrise hat den Europa-Park im baden-württembergischen Rust bislang 120 Millionen Euro an Umsatz gekostet. Das sagte der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter des Freizeitparks, Roland Mack, der "Welt am Sonntag". Zwar darf der Park seit Ende Mai wieder öffnen - die Zahl der Besucher ist aufgrund von Hygieneregeln aber auf 15.000 pro Tag beschränkt.

Üblich sind an Sommertagen zwischen 30.000 und 40.000 Gäste. "Um zumindest einen Teil davon wieder einspielen zu können, werden wir in diesem Jahr erstmals auch im November öffnen", kündigte Mack an. "Und wenn wir damit gute Erfahrungen machen, kann ich mir gut vorstellen, im neuen Jahr deutlich früher als üblich zu starten, also schon Anfang März und nicht erst an Ostern." Im Januar und Februar dagegen mache das wegen der Kälte keinen Sinn. Gleichzeitig kündigte Mack an, geplante Expansionen vorerst zurückzustellen. "Wir müssen verstärkt auf die Liquidität achten. Baumaßnahmen sind zurückgestellt, zudem fahren wir den Betrieb nur noch einschichtig, um Arbeitszeiten zu sparen." Entlassungen sollen dennoch vermieden werden. Bislang hat es nach Aussage des Unternehmers auch noch keine Freistellungen gegeben. "Wenn eine zweite Welle kommt und wir noch mal schließen müssen, wird das aber sicherlich Arbeitsplätze kosten." Angst um sein Lebenswerk hat Mack derweil nicht. "Das Geschäftsmodell ist ja nicht grundsätzlich kaputt, wie es derzeit zum Beispiel der Kreuzfahrtbranche droht." Mack hofft sogar, mittelfristig profitieren zu können, weil die Deutschen für den Urlaub mehr im Inland bleiben. "Wir konkurrieren weniger mit anderen Parks als mit Destinationen wie Mallorca." Aber natürlich müsse der Europa-Park dafür eine Weile durchhalten. "Eine höhere Besucherzahl wäre dafür wünschenswert", sagte Mack. "Dazu sprechen wir in nächster Zeit auch mit den zuständigen Behörden." Grundsätzlich sei er aber erstmal froh, überhaupt wieder öffnen zu dürfen. "Geld können wir unter diesen Umständen allerdings nicht verdienen. 2020 werden wir einen Bilanzverlust schreiben." Das sei zwar erst mal verkraftbar, weil das Unternehmen gut gewirtschaftet und einen geringen Schuldenstand habe. "Langfristig können wir mit den aktuellen Gegebenheiten aber nicht überleben."

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