Die EU-Bankenaufsicht EBA ist erleichtert darüber, dass die EU-Staats- und Regierungschefs eine Entscheidung über den künftigen Standort der Behörde getroffen haben. "Für uns ist gut, dass jetzt auch für die Mitarbeiter Klarheit herrscht", sagte EBA-Exekutivdirektor Adam Farkas dem "Handelsblatt" (Donnerstag). Das gebe der EBA die Möglichkeit, "den Übergangsprozess möglichst problemlos zu gestalten", sagte er der Zeitung.
Er räumte aber ein, dass der Umzug die EBA vermutlich qualifizierte Mitarbeiter kosten könnte. "Wir haben bereits eine leicht erhöhte Zahl an Kündigungen wegen des Brexits beobachtet. Wir rechnen damit, dass das noch mehr wird", sagte er. Im kommenden Jahr wird die EBA erneut einen EU-weiten Stresstest durchführen. Obwohl Banken dabei nicht durchfallen können, hält Farkas dieses Instrument nicht für zahnlos. "Die EBA-Stresstests sorgen dafür, dass Banken sehr umfangreiche, vergleichbare Informationen veröffentlichen müssen", sagten er. Diese Informationen zeichneten ein genaues, nach vorne gerichtetes Bild davon, wie stark einzelne Banken von bestimmten Risiken betroffen sein würden. "Es fällt vielleicht keine Bank durch den Test – aber man sieht große Unterschiede in den Ergebnissen verschiedener Banken", so Farkas.