Ernährungsminister Schmidt dringt auf rasches Tabak-Werbeverbot

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Ernährungsminister Schmidt dringt auf rasches Tabak-Werbeverbot

16.04.2017 - 01:00 Uhr

Ernährungsminister Schmidt dringt auf rasches Tabak-Werbeverbot Ernährungsminister Schmidt dringt auf rasches Tabak-Werbeverbot Politik
über dts Nachrichtenagentur

Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) hat den Bundestag dazu aufgerufen, den Widerstand gegen das von der Regierung beschlossene Tabak-Werbeverbot aufzugeben. "Deutschland ist das einzige Land in Europa, in dem Tabakwerbung im Außenbereich noch erlaubt ist", sagte Schmidt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir haben über 120.000 Tabak-Tote im Jahr und immense gesundheitliche Folgekosten des Rauchens."

Der Gesetzentwurf liege im Bundestag, so Schmidt: "Ich fordere alle Fraktionen auf, sich noch vor der Bundestagswahl darauf zu verständigen." Tabakwerbung erzeuge Sucht, betonte Schmidt. "Da gibt es für mich auch keinen Unterschied zwischen Tabak und Cannabis." Zum Schutz gerade von Jugendlichen müsse klare Kante gezeigt werden. Im Übrigen sei das Tabak-Werbeverbot völkerrechtlich vereinbart. Der Gesetzentwurf, den das Kabinett schon im April 2016 beschlossen hat, ist bisher im Bundestag nicht zur Abstimmung gekommen. Grund ist der Widerstand vor allem in Teilen der Unionsfraktion. Zu den Kritikern gehört unter anderem der Parlamentarische Geschäftsführer Michael Grosse-Brömer. Dem Entwurf zufolge soll von 2020 an die Werbung auf Plakaten und Litfaßsäulen verboten werden – auch für E-Zigaretten. Im Kino soll die Reklame ebenfalls deutlich eingeschränkt werden: Nur noch bei Filmen, die für Zuschauer ab 18 Jahren freigegeben sind, sollen Tabakfirmen werben dürfen. Verboten wäre mit der Verabschiedung des Entwurfs auch das kostenlose Verteilen von Zigaretten, Tabak zum Selbstdrehen und für Wasserpfeifen, zum Beispiel auf Festivals.

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Kommentare zu "Ernährungsminister Schmidt dringt auf rasches Tabak-Werbeverbot"

Insgesamt 4 Kommentare vorhanden


Kommentar von ddh1962
16.04.2017 14:51 Uhr

Dann soll er sich bitte mal mit der Schwesterpartei und vor allem mit Herrn Kauder einig werden. Der Gesetzesentwurf wird ja von diesem Herrn dank gutem Kontakt zur Tabakindustrie schon seit langem massiv blockiert. Da wird sich auch so schnell nix ändern.

Kommentar von GoldSaver
16.04.2017 14:11 Uhr

Ich wäre auf jeden Fall für ein Werbeverbot.
Es würde zwar nicht jeden vom Rauchen abhalten, aber vielleicht zumindest dafür beitragen, dass nicht so viele Kinder/Jugendliche früher oder später zum Tabak greifen.
Werbung beeinflusst uns nun einmal - bewusst oder unbewusst - und da ist Tabakwerbung keine Ausnahme.

Kommentar von Cooper
16.04.2017 08:26 Uhr

Ich finde ob mit oder ohne werbung es bringt doch eh alles nix den eltern wo kinder haben ist das so das die kinder sich sowas von den erwachsenen abgucken und selber in frühen jahren damit anfangen und deren gefahren nicht bewusst sind was eigendlich für schaden endstehen kann.

Kommentar von Middely
16.04.2017 08:14 Uhr

Die Jugendlichen kommen wohl am ehesten über Freunde und Mundpropaganda auf die Idee, zu rauchen. Also diejenigen, die deshalb rauchen, werden das auch tun, wenn es keine Werbung mehr für Zigaretten gibt. Aber wenn schon Werbeverbote für süchtigmachende Dinge: Wie wäre es dann ausserdem für ein Werbeverbot für Energy Drinks und andere "Zuckerbomben"?