DGB-Chef relativiert sinkende Zahl an Gewerkschaftsmitgliedern

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DGB-Chef relativiert sinkende Zahl an Gewerkschaftsmitgliedern

30.04.2017 - 18:14 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hat die sinkende Zahl an Gewerkschaftsmitgliedern relativiert. "Wir gewinnen jeden Tag bis zu 850 neue Mitglieder", sagte er im ARD-"Bericht aus Berlin". "Ich kenne keine gesellschaftliche Großorganisation in diesem Land, die täglich so viel Zuspruch erfährt."

Vor gut 25 Jahren hatten die DGB-Gewerkschaften noch fast zwölf Millionen Mitglieder. Inzwischen sind es gut sechs Millionen: "Vor dem Hintergrund der Demografie verlieren wir auch Mitglieder", so Hoffmann. Den von Bundesarbeitsministerin Nahles angekündigten "Pakt für anständige Löhne" verteidigte der DGB-Chef. "Frau Nahles beabsichtigt nicht, in die Tarifautonomie der Gewerkschaften einzugreifen. Aber wir haben es doch hier in den Bereichen, die Frau Nahles anspricht – im Dienstleistungsbereich, im Pflegebereich, in den sozialen Dienstleistungen – mit Branchen zu tun, die alle nicht tarifgebunden sind oder nur zu einem geringen Maße tarifgebunden sind." Eine Wahlempfehlung wollte der DGB-Vorsitzende nicht abgeben. Der DGB sei parteipolitisch unabhängig. Der Gewerkschaftsbund sei Gesprächspartner für alle politischen Parteien jeder Couleur. Auf die SPD angesprochen konkretisierte Hoffmann: "Das Verhältnis zwischen SPD und Gewerkschaften hat sich in den letzten Jahren durchaus wieder stabilisiert. Es gab eine schwierige Phase zu Zeiten von Agenda 2010."

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Kommentare zu "DGB-Chef relativiert sinkende Zahl an Gewerkschaftsmitgliedern"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
02.05.2017 16:10 Uhr

DGB-Chef relativiert sinkende Zahl an Gewerkschaftsmitgliedern

Ist ja schon eine Menge, immerhin 50% weniger.

Der Niedriglohnsektor wird sicher - wie hier schon angesprochen - einen großen Einfluss haben, aber ich denke nicht, dass es das Problem völlig lösen wird, da muss man mehr tun.

Kommentar von Zylvei
02.05.2017 07:27 Uhr

"Aber die Antwort kann nur sein, den Niedriglohnsektor trocken zu legen." Der DGB-Chef sagte, in Deutschland gebe es den nach Litauen größten Niedriglohnsektor in Europa. "22 Prozent der Erwerbstätigen verdienen weniger als 9,60 Euro pro Stunde. Das treibt die Menschen um", sagte Hoffmann.