Der CDU-Europaexperte Michael Stübgen hat das Verhalten des katalanischen Regierungschefs Carles Puigdemont kritisiert. Er halte es "für ausgesprochen bedauerlich, sogar ärgerlich, dass der regionale Regierungschef Puigdemont seinen Auftritt beim spanischen Senat abgesagt hat", sagte Stübgen am Donnerstag im "Deutschlandfunk". Er zweifele an, dass der katalanische Regierungschef in der Lage sei, vernünftige Verhandlungen auf der Basis der spanischen Verfassung und des Rechtsstaates mit Madrid zu führen.
"Ich habe den Eindruck, dass um Neuwahlen nichts herumgeht, weil Puigdemont in Katalonien diese ganze Frage endgültig in die Sackgasse geführt hat", so Stübgen weiter. Auch wenn er sich immer zurückhalte, große Ratschläge von außen bei innerstaatlichen Konflikten zu geben, sei es seine Überzeugung, dass es nur eine Möglichkeit für Spanien und Katalonien gebe, "nämlich zurück auf Anfang zu gehen". Man müsse sich kritisch mit offenen Fragen zum Autonomiestatus und finanziellen Fragen auseinandersetzen.
