Bündnis mahnt FDP zur Unterstützung des Süßigkeiten-Werbegesetzes

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Bündnis mahnt FDP zur Unterstützung des Süßigkeiten-Werbegesetzes

20.08.2023 - 10:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

In einem offenen Brief fordert ein breites Bündnis von Wissenschaftlern, Verbraucher- und Kinderschützern die FDP auf, das geplante Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel zu unterstützen. Die Partei stelle sich mit ihrer Ablehnung "gegen den einhelligen Konsens in der Wissenschaft und unter Fachorganisationen", heißt es in dem an FDP-Chef Christian Lindner gerichteten Schreiben, über das die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Dies bedeute "eine klare Absage an den Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen".

Zu den Unterzeichnern gehören der AOK-Bundesverband, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die Deutsche Diabetes Gesellschaft, das Deutsche Krebsforschungszentrum und das Deutsche Kinderhilfswerk. Die Bundesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt dürfe es "in Zukunft bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige nicht mehr geben". Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert verpflichtende Werbeverbote zum Schutz von Kindern und Jugendlichen.

Von der FDP gibt es keine offizielle Stellungnahme zum geplanten Verbot, führende Liberale aber lehnten umfassende Beschränkungen jüngst ab. FDP-Vize Wolfgang Kubicki bezeichnete sie als "politischen Aktionismus", der agrarpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Gero Hocker, sagte, sie gingen zu weit. In ihrem offenen Brief äußern die Unterzeichner ihre "große Sorge" über solche Äußerungen.

Lediglich für reine Kinderformate geltende Verbote, wie sie die FDP ins Spiel gebracht hatte, verfehlten ihr Ziel, heißt es, denn etwa jede dritte TV-Sendung, die Kinder unter 14 Jahren sehen, sei keine klassische Kindersendung, sondern beispielsweise eine Castingshow, eine Fußballübertragung oder ein Familienfilm. Werbeeinschränkungen beschnitten zudem nicht die Freiheit der Konsumenten. Würde die Reklame zurückgedrängt, stärke dies vielmehr Familien darin, frei über die Ernährung ihrer Kinder zu entscheiden.<P>

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