Die Bundesanwaltschaft hat einen BND-Mitarbeiter wegen Spionageverdachts festnehmen lassen. Der Zugriff sei bereits am Mittwoch in Berlin erfolgt, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde. Es handele sich um den deutschen Staatsangehörigen Carsten L. Auch die Wohnung und der Arbeitsplatz des Beschuldigten sowie einer weiteren Person seien durchsucht worden.
Der Mann sei des Landesverrats "dringend verdächtig", wie es hieß. Er soll im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit Informationen an einen russischen Nachrichtendienst übermittelt haben. Bei dem Inhalt handele es sich "um ein Staatsgeheimnis im Sinne des § 93 StGB", so die Bundesanwaltschaft.
Darunter werden unter anderem "Tatsachen, Gegenstände oder Erkenntnisse" verstanden, "die nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich sind und vor einer fremden Macht geheimgehalten werden müssen, um die Gefahr eines schweren Nachteils für die äußere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland abzuwenden". Die Ermittlungen seien in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst geführt worden. Der Beschuldigte wurde am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat, wie es weiter hieß.