Bildungsministerin will Geflüchtete in Schulen und Kitas einsetzen

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Bildungsministerin will Geflüchtete in Schulen und Kitas einsetzen

10.03.2022 - 01:01 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) will Lehrkräfte aus der Ukraine in deutschen Schulen und Kitas einsetzen. Für geflüchtete Kinder und Jugendliche seien ausreichend Plätze notwendig, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). "Wir brauchen schnelle Lösung. Dabei werden sicher auch geflüchtete ukrainische Lehrkräfte helfen wollen und können."

Darüber wolle sie an diesem Donnerstag ihren Länderkollegen bei der Kultusministerkonferenz in Lübeck sprechen, kündigte sie an. Stark-Watzinger hob hervor: "Der russische Angriffskrieg bringt unfassbares Leid über die Ukraine. Die gezielte Aggression auch gegen die Zivilbevölkerung macht sprachlos."

Russlands Präsident Wladimir Putin zwinge Frauen und Kinder in die Flucht. Schutz und Hilfe zu bieten, sei ein Gebot der Menschlichkeit.

Der Deutsche Lehrerverband sprach sich dafür aus, Pädagogen im Ruhestand sowie Studierende im Lehramt für den Unterricht von geflüchteten ukrainischen Kindern und Jugendlichen in Deutschland einzusetzen. "Man muss versuchen, zusätzliches Lehrpersonal zu gewinnen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Ich kann mir vorstellen, dass man hierfür auch verstärkt Lehramtsstudenten und pensionierte Lehrkräfte gewinnen kann, weil es da eine enorme Hilfsbereitschaft in der Gesellschaft gibt." <P>Voraussetzung dafür sei aber, dass der Staat zusätzliche Ressourcen bereit stelle. Zugleich schlug Meidinger vor, Kinder und Jugendliche aus der Ukraine zunächst vorrangig in jenen Fächern zu unterrichten, in denen sie auch "ohne gute Deutschkenntnisse viel profitieren". Als Beispiele nannte Meidinger einen Stundenplan mit dem Schwerpunkt auf "Englisch-, Kunst-, Musik- und Sportstunden, aber auch Unterricht in Mathematik und Naturwissenschaften".

Insgesamt misst Meidinger dem Deutschunterricht für Schüler aus der Ukraine im Moment weniger Bedeutung bei. Im Unterschied zur Flüchtlingswelle 2015 sei davon auszugehen, dass die große Mehrheit der ukrainischen Familien nach Ende des Kriegs wieder in ihre Heimat zurückkehren wolle. "Das heißt auch, dass im Vordergrund der Integrationsmaßnahmen nicht unbedingt der deutsche Spracherwerb stehen muss, sondern eine möglichst ertragreiche und unterstützende Aufnahme in die Schulgemeinschaften und den Unterrichtsbetrieb", verdeutliche Meidinger.

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