Der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Holger Bingmann, hat eine kritische Bilanz der bisherigen Amtszeit von US-Präsident Donald Trump gezogen. "Ein Jahr nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten fällt es schwer, seiner bisherigen Amtszeit etwas Gutes abzugewinnen", sagte Bingmann der "Heilbronner Stimme" (Mittwochsausgabe). "Zwar profitiert die US-Wirtschaft noch von dem Aufschwung, für den sein Vorgänger nach der Finanzkrise die Weichen gestellt hat. Das gesellschaftliche Klima und die internationale Reputation der USA haben jedoch massiv gelitten."
Insbesondere mit der Kündigung des Klimaschutzabkommens von Paris, der Kündigung des transpazifischen Freihandelsabkommens TPP und den Attacken auf NAFTA habe Trump eine Reihe enger Partner brüskiert. "Vorwürfe gegen Japan hinsichtlich einer `unfairen Handelspolitik`, die Trump jüngst auf seiner Asienreise äußerte, lassen auch nicht darauf schließen, dass der US-Präsident von seiner protektionistischen Haltung in Zukunft abrücken wird." Aus deutscher Sicht sei das Beste seiner Amtszeit bislang etwas, von dem Trump schließlich die Finger gelassen habe: "Eine `Border Adjustment Tax` wie von einigen republikanischen Parteikollegen geplant, hätte gravierende Folgen für deutsche Unternehmen nach sich gezogen", so Bingmann. "Da die Vereinigten Staaten derzeit der wichtigste Exportmarkt für deutsche Produkte sind, hätte eine solche Grenzausgleichssteuer unserem Außenhandel eine empfindliche Delle versetzt."
09.11.2017 04:58 Uhr