Behörden kennen Aufenthaltsort Tausender abgelehnter Asylbewerber nicht

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Behörden kennen Aufenthaltsort Tausender abgelehnter Asylbewerber nicht

02.11.2017 - 00:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die deutschen Behörden wissen derzeit nicht, wo sich gut 30.000 abgelehnte, sofort ausreisepflichtige Asylbewerber derzeit aufhalten. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Ausländerzentralregister registrierte Ausreisepflichtige im Einzelfall möglicherweise bereits ausgereist oder untergetaucht sind, ohne dass die zuständige Ausländerbehörde hiervon schon Kenntnis beziehungsweise den Sachverhalt an das AZR gemeldet hat", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der "Bild" (Donnerstag). Laut Statistischen Bundesamt haben nur rund 23.000 der vollziehbar ausreisepflichtigen Personen 2016 Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen.

Nach Angaben der Bundesregierung sind aber laut Ausländerzentralregister mit Stand Dezember 2016 rund 54.000 Personen als ausreisepflichtig gemeldet - eine Differenz von rund 30.000 Personen, deren Verbleib unklar ist. Entweder haben sie Deutschland verlassen oder sind untergetaucht. Die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke spricht von einem Armutszeugnis der Regierung. "Die Bundesregierung muss hier endlich für verlässliche Daten sorgen", sagte Jelpke der "Bild". Dies zeige einmal mehr, dass die Bundesregierung mit überhöhten Zahlen Ausreisepflichtiger operiere und die vom Ausländerzentralregister angegebenen Zahlen nicht die Realität widerspiegelten, so Jelpke.

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Kommentare zu "Behörden kennen Aufenthaltsort Tausender abgelehnter Asylbewerber nicht"

Insgesamt 4 Kommentare vorhanden


Kommentar von skazchan
02.11.2017 21:08 Uhr

Warum werden abgelehnte Asylbewerber nicht gleich Gerichtlich aus dem Land geschafft? Ich finde Deutschland hat diesen Menschen gegenüber eine Verpflichtung, nachdem Merkels sie eingeladen hat und sie nicht bleiben können muss auch für die Abreise gesorgt werden

Kommentar von Ferraribiene
02.11.2017 13:20 Uhr

Traurig aber mit Sicherheit zutreffend. Hier müsste nach Ablehnung diese Menschen sofort an einer zentralen Stelle registriert und festgehalten werden, damit dann die Ausreise gewährleistet wird. Ich möchte nicht wissen wieviel Menschen wir hier haben ohne Asylrecht.

Kommentar von PurpleColumbine
02.11.2017 09:43 Uhr

Schwaches Bild, daß man in Deutschland einfach so untertauchen kann. Kann man denn da nichts machen? Einfach mal härter und konsequenter vorgehen? Muß sein.

Kommentar von GoldSaver
02.11.2017 02:57 Uhr

Das ist natürlich nicht ehrfreulich, da sollte man etwas gegen unternehmen. Aber das wird nnicht einfach sein, man müsste die Asylbewerber dafür wohl umgehend nach Antragstellung prüfen und zurückschicken. Sonst kann im Prinzip jeder abtauchen.