SPD-Generalsekretärin Katarina Barley hat den neuen Vorsitzenden der Sozialdemokraten, Martin Schulz, gegen Kritik aus den anderen Bundesparteien verteidigt. "Frau Merkel regiert jetzt seit elf Jahren und man hat überhaupt keine Ahnung, was sie für konkrete politische Ansichten hat", sagte Barley am Montag im ARD-Morgenmagazin. Das müsse Martin Schulz nun nicht nach zwei Monaten vorlegen.
Schulz` Zurückhaltung habe auch mit "Respekt vor der Partei" zu tun. Denn in der SPD laufe "seit fast einem Jahr einen sehr umfangreicher Programm-Prozess", so Barley. Das wäre es nicht angebracht, wenn Martin Schulz nun daher käme und "von oben herab verkünde, was wir jetzt machen". Der Chef der Jungen Union, Paul Ziemiak, hatte dem neuen SPD-Chef vorgeworfen, unerfüllbare Erwartungen zu wecken. Er habe "eine Rede voller Widersprüche gehört", sagte Ziemiak der "Rheinischen Post". Und Linken-Chefin Katja Kipping warf Schulz gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vor, in seiner Ansprache am Sonntag "kein Wort zur stärkeren Besteuerung von Millionären und Konzernen" gegeben zu haben.
30.08.2017 22:53 Uhr