Bahn verkauft seit 1999 rund 2.250 Bahnhöfe

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Bahn verkauft seit 1999 rund 2.250 Bahnhöfe

06.01.2019 - 00:00 Uhr

Bahn verkauft seit 1999 rund 2.250 Bahnhöfe Bahn verkauft seit 1999 rund 2.250 Bahnhöfe Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

Die Deutsche Bahn (DB) hat allein seit dem Jahr 1999 bundesweit rund 2.250 Bahnhofsgebäude verkauft. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine entsprechende Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion. Demnach seien rund 1.250 Bahnhöfe an Kommunen und private Investoren verkauft worden.

Ein Paket von 1.000 Bahnhöfen habe ein einzelner Interessent erworben. Für die Immobilien mit einer Fläche von 3,5 Millionen Quadratmetern habe das Staatsunternehmen cirka 150 Millionen Euro bekommen, berichtet die Zeitung weiter. Viele der veräußerten Anlagen stünden seither ungenutzt leer und verfallen. In der Mehrheit der Fälle würden die daran liegenden Bahnstrecken weiter für den Schienenverkehr genutzt, allerdings ohne Schalter, Personal und Service. Rund 300 Bahnhöfe habe die DB allerdings seit 2001 ganz aufgegeben, an den entsprechenden Strecken sei auch der Schienenverkehr komplett eingestellt worden, berichtet die Zeitung. "Die Anzahl der Bahnhöfe der DB Station & Service AG hat sich von 5.669 auf 5.380 reduziert", heißt es in der Antwort des Ministeriums. "In den vergangenen 17 Jahren wurde jeder zwanzigste Bahnhof in Deutschland geschlossen. Doch wo Bahnhöfe geschlossen und Schienen abgebaut werden verlieren die Menschen den Anschluss", sagte die Grünen-Chefin Annalena Baerbock zur Strategie der DB. "Für uns Grüne gehört umweltfreundliche Mobilität aufs Überholgleis. Das heißt, dass mit der Bahn jede Region in Deutschland wieder zuverlässig und regelmäßig erreichbar sein muss", so Baerbock weiter. Dafür sei eine Ausweitung des Schienenverkehrs nötig, die Reaktivierung stillgelegter Strecken und eine Vereinfachung des Bahnfahrens. "Doch der Bund steht hier weiter im Bremserhäuschen", sagte die Grünen-Politikerin. Die Bahn argumentiert, dass es in den meisten der besagten Fälle mit Fahrkartenautomaten und Informationstafeln weiterhin die wichtigsten Dienstleistungen an den Haltepunkten gebe. Zudem seien vor allem Bahnhöfe an Regionalstrecken verkauft worden. Ob die befahren werden und damit Bahnhöfe nötig seien, entschieden die Länder. Und die Frage, ob Gleise stillgelegt und damit Bahnhöfe obsolet seien, entscheide das Eisenbahn-Bundesamt, nicht die Bahn.

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