Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi hat eine Reise des geschäftsführenden Außenministers Sigmar Gabriel (SPD) blockiert. Das berichtet der "Spiegel". Gabriel wollte Anfang November erst Bagdad und danach die autonome Kurdenregion im Nordirak für einen Vermittlungsversuch zwischen beiden Seiten besuchen.
Die irakische Regierung signalisierte dem Auswärtigen Amt, Gabriel könne gern nach Bagdad kommen, ein Besuch in der nach Unabhängigkeit strebenden Kurdenregion sei jedoch unerwünscht. Selbst Kanzlerin Angela Merkel konnte Abadi bei einem Telefonat nicht umstimmen, so der "Spiegel". Gabriel sagte die Reise daraufhin komplett ab. Die Kurden hatten kürzlich in einem Referendum mit großer Mehrheit für die Unabhängigkeit vom Irak votiert, daraufhin hatte Bagdad die Region durch eine Blockade aller internationalen Flugverbindungen und Schließung mehrerer Grenzpunkte weitgehend isoliert. Zeitweise drohte der Konflikt sogar militärisch zu eskalieren.