Arme erkranken sieben Jahre früher an Krebs

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Arme erkranken sieben Jahre früher an Krebs

17.11.2021 - 05:01 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Je ärmer die Menschen, desto früher erkranken sie an Krebs. "Männer und Frauen mit niedrigem sozioökonomischen Status erkranken durchschnittlich sieben Jahre früher als Menschen mit höherem sozioökonomischen Status", heißt es im noch unveröffentlichten Onkologie-Reports der AOK Rheinland/Hamburg, über den die "Rheinische Post" in ihrer Mittwochausgabe berichtet. "Der Unterschied zeigt sich ausnahmslos bei allen Krebsarten."

So erkranken Frauen, die eine Monatsrente von weniger als 800 Euro haben, im Schnitt erstmals mit 72,8 Jahren an Brustkrebs. Frauen mit einer Rente über 1.600 Euro sind dagegen im Schnitt 80,4 Jahre alt. Ähnlich sieht es bei Männern aus: Männer, die weniger als 800 Euro Rente haben, sind im Schnitt erst 71,3 Jahre alt, wenn Darmkrebs diagnostiziert wird.

Bei Männern mit mehr als 1.600 Euro liegt das Erkrankungsalter hingegen bei 77,6 Jahren. "Risikofaktoren bei Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status sind der höhere Anteil an Rauchern, weniger sportliche Aktivität, ein ungünstiges Ernährungsverhalten und die stärkere Verbreitung von Adipositas", schreibt die AOK. Insgesamt nehmen nur wenige Menschen die Früherkennungsangebote wahr. Bei allen Programmen liegt die Teilnahmequote unter 50 Prozent, berichtet die AOK. Frauen gehen dabei deutlich öfter zu Vorsorge als Männer.

Doch die regionalen Unterschiede sind groß. In Solingen nehmen 46 Prozent der Frauen an den gesetzlichen Screening-Programmen wie dem für Brustkrebs teil, im Kreis Kleve sind es dagegen nur 36 Prozent. In Düsseldorf sind es 40 Prozent. <P>In Duisburg nehmen nur 17,5 Prozent der Männer an den Screening-Programmen wie zu Haut- oder Darmkrebs teil. Auch die Düsseldorfer Männer kommen nur auf dürftige 19,4 Prozent. Im Kreis Euskirchen sind es dagegen 25 Prozent.

Im Jahr des Ausbruchs der Corona-Pandemie ist die Nutzung der Vorsorgeprogramme eingebrochen: Sie ging gegenüber den Vorjahren um bis zu 20 Prozent zurück, heißt es in dem Report weiter. "Es zeigt sich, dass gerade bei Männern noch erhebliches Potenzial besteht, das Bewusstsein für die Bedeutung der Früherkennung zu schärfen", sagte Günter Wältermann, Chef der AOK Rheinland/Hamburg.

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