Albig warnt vor Diskussion um doppelte Staatsbürgerschaft

Politik Integration


Albig warnt vor Diskussion um doppelte Staatsbürgerschaft

20.04.2017 - 08:47 Uhr

Albig warnt vor Diskussion um doppelte Staatsbürgerschaft Albig warnt vor Diskussion um doppelte Staatsbürgerschaft Politik
über dts Nachrichtenagentur

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hat davor gewarnt, wegen des Referendums in der Türkei die doppelte Staatsbürgerschaft infrage zu stellen. Es wäre "eine falsche Schlussfolgerung, wegen unerwünschter Wahlergebnisse unsere Vorstellungen eines modernen Europas zu konterkarieren", sagte Albig dem "Handelsblatt". Die doppelte Staatsbürgerschaft gehöre für ihn "zu einem guten und modernen Europa des Miteinander".

Besonders viele wahlberechtigte Deutsch-Türken hatten am Sonntag für das neue Präsidialsystem gestimmt. Das Wahlverhalten ist laut Albig aber "kein Ausdruck einer gescheiterten Integrationspolitik, sondern zeigt ganz offensichtlich, dass das Auftreten eines antidemokratischen Politikers auch in einer an sich demokratischen Bevölkerung verfangen kann". Außerdem hätten wegen der geringen Wahlbeteiligung insgesamt nur 13 Prozent der Türkeistämmigen in Deutschland für Erdogan gestimmt. Albig forderte die EU auf, der Türkei nun Grenzen aufzuzeigen. "Europa muss der Türkei nun klar aufzeigen, was die unabdingbaren demokratischen Spielregeln sind, wenn man in diesem Europa einen Platz haben will." Staatspräsident Erdogan tue gerade alles, um sein Land immer weiter von Europa zu entfernen. "Ich habe starke Zweifel, dass eine sich antidemokratisch verhaltende Türkei, die die Todesstrafe wiedereinführen will, in Europa einen Platz haben kann", sagte Albig.

Facebook Twitter Xing Linkedin

Ähnliche Artikel

Folgende Artikel aus dem Thema Politik könnten Sie auch interessieren


Neuen Kommentar schreiben

Um einen Kommentar schreiben zu können,
müssen Sie angemeldet sein.


Kommentare zu "Albig warnt vor Diskussion um doppelte Staatsbürgerschaft"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
20.04.2017 14:42 Uhr

Die doppelte Staatsbürgerschaft soll natürlich nicht wegen der Wahl in Frage gestellt werden, was auch absolut absurd wäre, da dass sich Thema zumal nicht nur auf Türken in Deutschland, sondern um alle Ausländer in Deutschland bezieht.
Und warum soll man in 2 Länder leben?
Zumindest die 2., 3. und nachfolgenden Generationen sollten sich zumindest entscheiden müssen.

Kommentar von Eckhard
20.04.2017 09:01 Uhr

Es geht doch nicht nur um die hier lebenden Türken, sondern wohl um alle in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund. Wenn Familien hier in Deutschland seit 3 oder 4 Generationen leben und weiterhin hier bleiben, brauchen Sie meiner Meinung nach keine Doppelpass.