Der Zoll hat mindestens 25 Verdachtsfälle auf Geldwäsche und Terror-Finanzierung viel zu lange unbearbeitet liegen gelassen. Dies geht aus Unterlagen der Landeskriminalämter sowie Schriftlichen Fragen des FDP-Abgeordneten Markus Herbrand hervor, über die die "Bild" (Freitagausgabe) berichtet. Demnach befänden sich unter diesen Fällen ausdrücklich auch Verdachtsfälle von Terror-Finanzierung.
Anders, als die Bundesregierung noch im März behauptet hatte. Vor einem Jahr war die Zuständigkeit für den Kampf gegen Geldwäsche vom Bundeskriminalamt zum Zoll gewechselt. In der neuen "Financial Intelligence Unit" (FIU) herrscht seitdem Chaos: Erst fehlten Computer, dann Personal. Nun kündigt das Bundesfinanzministerium zusätzlich eine "Evaluierung durch eine unabhängige Stelle" an. Der FDP-Abgeordnete Markus Herbrand zu "Bild": "Die FIU braucht dringend Hilfe von außen, sonst freuen sich die Mafiabosse und Terroristen weiter über den sicheren deutschen Geldwäsche-Hafen."