Der Personalmangel im Beschaffungsamt der Bundeswehr hat sich trotz einer Einstellungsoffensive im vergangen Jahr nicht spürbar verbessert. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind derzeit 1.100 von rund 6.500 Stellen beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BaAINBw) nicht besetzt, schreibt die "Bild am Sonntag". Das ist jede sechste Stelle der Koblenzer Behörde.
Im vergangenen Jahr wurden zwar 640 neue Mitarbeiter eingestellt, gleichzeitig gingen aber 514 in Ruhestand. Durch den erst 2013 aufgehobenen Einstellungsstopp für zivile Posten ist die Belegschaft entsprechend alt. Für die Grünen stehen der Personalmangel im der Bundeswehrbehörde und die Forderungen von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) von zwölf Milliarden Euro zusätzlich für Rüstung im Widerspruch. Der verteidigungspolitische Sprecher Tobias Lindner kritisiert in "Bild am Sonntag": "Angesichts der Personalengpässe könnte Frau von der Leyen die geforderten Milliarden für Rüstung gar nicht ausgeben. Es ist fahrlässig, die mittelalterlichen Vorschriften zur Personalgewinnung nicht endlich zu ändern."
06.05.2018 13:04 Uhr