Laut einer aktuellen Umfrage wünschen sich sechs von zehn Wahlberechtigten (59 Prozent), dass der Kohleausstieg aus Klima- und Naturschutzgründen so schnell wie möglich geschieht. Das ergibt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des "ARD-Morgenmagazins". Ein gutes Drittel (36 Prozent) würde angesichts möglicher Versorgungsengpässe und dem Wegfall von Arbeitsplätzen lieber länger an der Braunkohle festhalten.
Betrachtet man die einzelnen Bundesländer, sieht das Stimmungsbild teils ganz anders aus. In den von einem Kohleausstieg besonders betroffenen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt blickt man am kritischsten auf einen möglichst schnellen Kohleausstieg: Nur 34 Prozent der dortigen Wahlberechtigten sprechen sich dafür aus, 61 Prozent wollen dagegen länger am Braunkohle-Abbau festhalten. Für die Umfrage wurden am 22. und 23. Januar 1.051 Wahlberechtigte befragt. Die Frage lautete: "In Deutschland soll auch in den nächsten Jahren Braunkohle zur Energieerzeugung abgebaut werden. Wie lange noch, ist politisch umstritten. Derzeit wird an einem Zeitplan für den Kohleausstieg gearbeitet. Die einen wünschen sich einen möglichst schnellen Ausstieg und begründen das mit dem Klima- und Naturschutz. Die anderen möchten länger an der Braunkohle festhalten und begründen dies mit Versorgungssicherheit und Arbeitsplätzen. Welcher Meinung sind Sie?"