Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, bezweifelt, dass die am Mittwoch in Bayern eröffneten Ankerzentren ihrem Namen gerecht werden. "Die Umwidmung der Ankerzentren in Bayern ist nicht mit praktischen Veränderungen verbunden", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). "Und nur ein paar Schilder auszuwechseln, ist albern."
Lischka fügte hinzu, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) habe es versäumt, bei der Innenministerkonferenz in Quedlinburg im Juni konkrete Vorschläge zu den Ankerzentren zu unterbreiten und "ein paar Standards zu setzen". Stattdessen habe er dort angekündigt, mit einigen Ländern bilaterale Gespräche zu führen. Das aber führe auch nicht weiter. Der SPD-Politiker selbst war in der vorigen Woche in der Aufnahmeeinrichtung in Bamberg zu Gast, die nun ebenfalls als Ankerzentrum firmiert. "Dort ändert sich praktisch nichts", so Lischka.