Trotz Differenzen bei einigen Sachthemen wie der Russland-Politik sieht FDP-Chef Christian Lindner das Verhältnis zu Parteivize Wolfgang Kubicki nicht belastet. "Wolfgang Kubicki nutzt dann und wann sein Recht, von der Mehrheitsmeinung in der Partei abzuweichen – sei es mit Blick auf die notwendige Regulierung der digitalen Ökonomie, die Euro-Rettungspolitik oder beim Thema Russland", sagte Lindner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND/Donnerstagausgaben). "Das stört mein Vertrauensverhältnis zu ihm nicht. Es spricht doch eher für als gegen ihn, dass er sich seine Unabhängigkeit bewahrt."
Lindner reagierte unter anderem auf Äußerungen seines Stellvertreters, mit denen dieser die Sanktionen gegen Russland in Frage gestellt hatte. "Wenn die FDP mit einer Stimme spricht, heißt es, sie sei eine `One-Man-Show` und es gebe nur mich", so der Vorsitzende der Freien Demokraten. "Wenn wir ein breites Spektrum von Meinungen zeigen, heißt es, dass an meiner Autorität als Vorsitzender gekratzt werde. Beides stimmt nicht."