Laschet warnt CDU im Bund vor zu großer Siegeszuversicht

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Laschet warnt CDU im Bund vor zu großer Siegeszuversicht

28.05.2017 - 00:00 Uhr

Laschet warnt CDU im Bund vor zu großer Siegeszuversicht Laschet warnt CDU im Bund vor zu großer Siegeszuversicht Politik
über dts Nachrichtenagentur

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende und designierte nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat seine Partei mit Blick auf die Bundestagswahl vor zu großer Siegeszuversicht gewarnt. "Es steht nicht 3:0, sondern 0:0. Die Bundestagswahl ist eine eigene Kategorie", sagte Laschet der "Bild am Sonntag".

"Die Chancen sind gut, aber in der Politik kann sich das schnell ändern." Deutschland stehe gut da, so Laschet, "aber wir werden nicht für unsere Leistungen der vergangenen vier Jahre gewählt, sondern für unsere Ideen für die kommenden vier. Unser Programm muss überzeugender und glaubwürdiger sein als das der SPD." Seine geplante Koalition mit der FDP in Düsseldorf sieht Laschet nicht als Modell für den Bund: "Die CDU wird keinen Koalitionswahlkampf machen. Wir kämpfen für CDU pur." Laschet riet der Union, im Bundestagswahlkampf auf die Themen Sicherheit und Bildung zu setzen: "Im Zentrum steht das Thema Sicherheit, die innere, die äußere und die soziale. Zur sozialen Sicherheit gehört auch die Chance zum Aufstieg durch Bildung. Sozialer Aufstieg muss unabhängig von der Herkunft der Eltern möglich sein. Es ist gerechter, jemandem aus Hartz IV herauszuhelfen als Hartz IV-Sätze zu erhöhen." Zudem unterstützt Laschet die Forderung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) nach einer Leitkultur für Deutschland: "Wir brauchen eine gemeinsame Leitkultur aller Menschen, die in Deutschland leben. Und das ist mehr als das Grundgesetz. Viele Dinge, die unser Zusammenleben ausmachen, stehen nicht in der Verfassung", so Laschet. "Eine Debatte darüber ist wichtig. Auch Zuwanderer bringen etwas ein, Respekt vor dem Alter etwa oder der Wert der Familie. Zur Leitkultur gehört auch die besondere Verpflichtung aus der Shoa, das Bekämpfen jeglicher Form von Antisemitismus und das besondere Verhältnis zu Israel. Das wiederum müssen wir Zuwanderern vermitteln. Ich finde dafür den Begriff Leitkultur gut." Forderungen nach einem Islamgesetz wies Laschet dagegen zurück: "Die katholischen und evangelischen Bischöfe, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und der Zentralrat der Juden lehnen staatliche Religionsgesetze ab. Das hat gerade für unsere konservativen Mitglieder, denen das C und unser Staatskirchenrecht wichtig ist, Bedeutung. Es wird verfassungsrechtlich schwierig, wenn der Staat beginnt, Religionsgesetze zu machen."

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Kommentare zu "Laschet warnt CDU im Bund vor zu großer Siegeszuversicht"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Eckhard
29.05.2017 12:14 Uhr

Da stimme ich Herrn Laschet vollkommen zu. Niemand kann voraussehne wie die Wähler bei der Wahl wählen. Da kann man noch so viele Umfragen und Prognosen erstellen. Am Ende sieht man es erst nach der Wahl.

Kommentar von GoldSaver
29.05.2017 05:53 Uhr

Es stimmt schon, man sollte lieber davon ausgehen, das es schlecht läuft und sich dann umso mehr freuen, wenn es doch gut läuft.

Das ist definitiv besser als positiv gestimmt zu sein und enttäuscht zu werden.

Kommentar von Freddie32
28.05.2017 12:26 Uhr

Zu große Zuversicht ist natürlich nicht immer angebracht aber zeigt die bisherige Bilanz das es die CDU wohl wieder schaffen wird und das mit recht starken Abstand zu den anderen.