Klöckner weist Ärzte-Forderung nach Zuckersteuer zurück

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Klöckner weist Ärzte-Forderung nach Zuckersteuer zurück

06.05.2018 - 00:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat die in dieser Woche gestartete Initiative von 2.000 Ärzten zur Einführung einer Zuckersteuer zurückgewiesen. Klöckner sagte der "Bild am Sonntag": "Eine Zuckersteuer klingt vielleicht gut, ob das aber die Fehl- und Überernährung verhindert, ist zu bezweifeln." Durch eine Strafsteuer würden nicht alle gesund, so Klöckner.

"Vielmehr müssen wir den Lebensstil und die Gesamtkalorienzahl in den Blick nehmen." Als Beispiel nannte die Minister eine "bessere Ernährungsbildung von der Kita an, theoretisch wie praktisch". Es gehe ihr um eine stärkere Ernährungskompetenz und auch um eine Reduktion von Salz, Fett und Zucker in Fertiglebensmitteln. Sie sei deshalb bereits im Gespräch mit Herstellern und Verbraucherverbänden. Die Besteuerung bestimmter Inhaltsstoffe sei auch sozial nicht zu vertreten, sagte Klöckner. "Sollen Lebensmittel mit einer Strafsteuer künstlich verteuert werden? Dann können sich nur noch bestimmte Kreise solche Lebensmittel leisten, ich finde das nicht gerecht." Für möglich hält es Klöckner, sich in Deutschland gesund und günstig zu ernähren. "Eine ausgewogene Ernährung ist keine Frage des Geldbeutels. Fertigprodukte sind im Vergleich zu Rohwaren oftmals teurer. Wer mit frischen Lebensmitteln selbst kocht, kann sich gesund und durchaus günstig ernähren." Klöckner kritisierte zudem, dass heute deutlich weniger Geld für Lebensmittel ausgegeben werde als früher. "Mein Eindruck ist, dass viel mehr in die Kücheneinrichtungen investiert wird als in die Nahrungsmittel, die darin zubereitet werden." Sie wolle den Deutschen nicht vorschreiben, was sie zu essen hätten, sagte Klöckner. Sie selbst versuche, saisonale und regionale Produkte zu kaufen. "Alles jederzeit verfügbar zu haben, ist verlockend. Aber für den ökologischen Fußabdruck ist das nicht ideal."

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Kommentare zu "Klöckner weist Ärzte-Forderung nach Zuckersteuer zurück"

Insgesamt 1 Kommentar vorhanden


Kommentar von GoldSaver
06.05.2018 20:51 Uhr

Genau! Klar, der Zucker ist nicht das einzig Böse in unseren Lebensmitteln! Zudem ist er noch nicht mal schlimm, er wird nur schlimm, weil er übertrieben viel verwendet wird.
Eine Zuckersteuer bringt nichts, wenn die Produzenten dann andere Zuckersorten verwenden können, wie Honig oder Zuckersorten, die jedoch nicht als Zucker ausgewiesen werden, jedoch genauso schädlcih in hoher Dosierung sind.
Genauso ist es ja zum Großteil in Großbritannien der Fall.
Wenn dann müsste man auf Ersatz-Stoffe zurückgreifen, die keine negativen Eigenschaften habe, z.B. die Münnchsfrucht (leider noch nicht in Deutschland zugelassen).

Oder man tut wirklich weniger Zucker verwenden, solange dann der Geschmack nicht zu sehr leidet. In den meisten Fällen wird der Geschmack eh nicht leiden, da meist mehr Zucker verwendet wird, als wirklcih nötig ist.