Katholische Kirche warnt vor "Selektionsroutine"

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Katholische Kirche warnt vor "Selektionsroutine"

06.02.2018 - 19:23 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die katholische Kirche wendet sich gegen die Präimplantationsdiagnostik (PID), deren Zahlen im vergangenen Jahr unerwartet hoch ausgefallen sind. Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart und Vorsitzender der Bioethik-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", er hoffe, dass die PID "keine weitere Verbreitung findet" und warnte vor einer "unheilvollen Selektionsroutine". Aus Sorge davor, ein behindertes Kind zu bekommen, haben im vergangenen Jahr bundesweit fast 300 Paare eine PID beantragt.

Das geht aus Zahlen der für die PID zuständigen fünf Ethikkommissionen hervor, so die Zeitung. Demnach wurden etwa 95 Prozent der Anträge bewilligt. Vor zwei Jahren gab das Bundesgesundheitsministerium die Erwartung aus, dass die PID-Anträge auf absehbare Zeit die Zahl von 300 nicht überschreiten würden. Das Ministerium sagte am Dienstag, es gebe keine Hinweise darauf, dass diese Einschätzung "unzutreffend wäre". Bei der PID werden Embryos im Labor künstlich gezeugt und auf Erbkrankheiten untersucht, bevor sie der Mutter eingepflanzt werden. Stellen die Mediziner schwerwiegende genetische Veränderungen fest, können die Eltern entscheiden, dass der Embryo verworfen wird. Die PID ist in Deutschland seit einer Gesetzesänderung von 2011 innerhalb enger Grenzen zulässig.

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Kommentare zu "Katholische Kirche warnt vor "Selektionsroutine""

Insgesamt 1 Kommentar vorhanden


Kommentar von GoldSaver
07.02.2018 21:00 Uhr

Klar, die PID bringt eine einigermaßene Sicherheit, aber ich würde es dennoch nicht machen. Das hat für mich zu viel von "Wunschkind auf Bestellung" und das stelle ich mir nicht darunter vor, Kinder zu zeugen.
Ich würde es nur sinnvoll finden, wenn aus erblicher Sicht schon im Vorfeld ein besonders hohes Risiko auf schwere Krankeheiten festgestellt wurde. Dan halte ich es für OK.